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Arrosion der vorderen Scheidenwand durch die Manschette eines artifiziellen Sphinkters. Erfolgreiche Therapie mit U-Verschiebelappenplastik
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Published: | February 15, 2018 |
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Fragestellung: Bei einer inkontinenten Patientin nach vag. Hysterektomie vor Jahren wurde ein TVT-Band implantiert wonach es zur Bildung einer Harnblasen-Scheiden-Fistel kam. Diese wurde mit einer Grazilis-Plastik erfolgreich therapiert. Der Patientin wurde bei fortbestehender Belastungsinkontinenz Grad III eine Zystektomie und Anlage eines Nabelpouches empfohlen.
Die 53 jährige sportliche Frau stellte sich im Januar 2015 in unserer Klinik vor. Wir empfahlen ihr die Implantation eines artifiziellen Sphinkters am Blasenhals. Im Juni 2015 wurde die Operation komplikationslos durchgeführt und nach Aktivierung des Systems, sechs Wochen postoperativ, war die Patientin kontinent und konnte die Harnblase restharnfrei entleeren. Die nächste Kontrolluntersuchung drei Monate später zeigte eine Arrosion der vorderen Scheidenwand im Bereich der Manschette. Die dorsale Zirkumferenz der Manschette lag vollständig wie ein Rechteck frei. Lokale Entzündungszeichen zeigten sich weder um die Manschette herum noch im Bereich des linken labium majus wo sich die Pumpe befindet. Die Patientin war schmerzfrei, weiterhin kontinent und konnte die Pumpe problemlos bedienen.
Nun stellte sich die Frage ob der artifizielle Sphinkter in dieser Situation auf jeden Fall explantiert werden muss oder der Defekt ggf. erfolgreich durch eine U-Verschiebelappenplastik nach Schimanowski gedeckt werden kann?
Methode: Unter antibiotischer Prophylaxe wurde eine U-Verschiebelappenplastik der vorderen Scheidenwand im September 2015 durchgeführt.
Ergebnis: Die Wundheilung erfolgte per primam. Die Kontrolluntersuchungen zeigten eine definitive Heilung. Nach 16 Monaten postoperativ wurde der Geschlechtsverkehr wieder begonnen. Die Nachbeobachtungszeit beträgt insgesamt 25 Monate und zeigt weiterhin keine Komplikationen.
Schlussfolgerung: Bei Arrosion der vorderen Scheidenwand durch die Manschette eines artifiziellen Sphinkters, muss das System nicht zwingend explantiert werden. Mit einer U-Verschiebelappenplastik kann der Defekt bei geeigneten Patientinnen erfolgreich gedeckt und die Lebensqualität erhalten werden.