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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Implementierung der MR-Fusionsbiospie in den klinischen Alltag: kritische Analyse der ersten 150 Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker T. Kohl - Universitätsklinikum Köln, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und roboter-assistierte Chirurgie, Köln, Germany
  • T.H. Kuru - Universitätsklinikum Köln, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und roboter-assistierte Chirurgie, Köln, Germany
  • A. Heidenreich - Universitätsklinikum Köln, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und roboter-assistierte Chirurgie, Köln, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP 1.15

doi: 10.3205/17nrwgu67, urn:nbn:de:0183-17nrwgu679

Published: April 19, 2017

© 2017 Kohl et al.
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Fragestellung: Seit 9/2015 bietet die UK Köln die MRT-Fusionsbiopsie zur Detektion des PCa an. Hierzu wird bei jedem Patienten eine transperineale Biopsie nach vorherigem mpMRT der Prostata durchgeführt. Die MRT Läsionen ≥PI-RADS 3 werden dabei fusioniert biopsiert. Zusätzlich erfolgt immer eine Sättigungsbiopsie. Ziel dieser Untersuchung bzw. Analyse ist es zu überprüfen, ob das Programm der MRT-Fusionsbiopsie der Uniklinik Köln ähnliche Ergebnisse aufweist wie die in der internationalen Literatur bereits publizierten Ergebnisse.

Methodik: mpMRT der Prostata (3.0 T) mit Analyse nach PI-RADS v2.0, TRUS, DRU, PSA, fPSA, transperineale Fusionsbiopsie, histopathologische Untersuchung der Biopsien und statistische Analyse.

Ergebnisse: In den hier ausgewerteten 152 Patienten beträgt das Durchschnittsalter 67 Jahre und der PSA-Wert im Durchschnitt 12,2 ng/ml. 84 Patienten erhielten eine primäre Biopsie und 68 wurden bereits zuvor auswärtig biopsiert. Insgesamt lag die Detektionsraten eines PCa ≥ Gleason 6 bei den primär biopsierten Patienten bei 76% (n=64) und bei den sekundären Biopsien bei 61% (n=41). Insgesamt wurden 76 PI-RADS 3 Läsionen, 107 PI-RADS 4 und 26 PI-RADS 5 Läsionen ausgewertet. Alle Patienten mit einer PI-RADS 5 Läsion im MRT wurden mit PCa diagnostiziert (Target + Sättigung), wobei jedoch 4 der 26 PI-RADS 5 Läsionen ohne Karzinomnachweis blieben (85% positiv). Bei den PI-RADS 4 und 3 Läsionen lag die Karzinomrate bei 51% und 13%. Ein Gleason Score >6 zeigte sich in 46% der PI-RADS 5 Läsion, in 21% der PI-RADS 4 Läsionen und in 4% der PI-RADS 3 Läsionen. Betrachtet man den Gleason Score in Abhängigkeit der PI-RADS Klassifikation so zeigen sich die Befunde für PI-RADS 5 mit 38% GL6, 27% GL 7a, 8% GL 7b, 12% GL 8 und 15% ohne Karzinomnachweis. Bei PI-RADS 4 entsprechend GL 6 mit 31%, GL 7a mit 12%, GL 7b mit 7%, GL 8 mit 1%, GL 9 mit 1% und kein Karzinomnachweis mit 49%. Bei PI-RADS 3 entsprechend GL 6 9%, GL 7a 3%, GL 7b mit 1% und kein Karzinomnachweis mit 87%. Insgesamt zeigt sich bei den hier 152 ausgewerteten Patienten eine Detektionsrate von 69,7%

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine erfolgreiche Implementierung der MRT Fusionsbiopsie an der Uniklinik Köln. Auffällig ist die hohe Anzahl der GL6 Befunde unter den PI-RADS 5 Läsionen und die zu geringe Detektionsrate der PI-RADS 4 und 5 Läsionen. Es sollte eine erweiterte Analyse mit Referenzpatholoige, -radiologie und nach Erfahrung des Operateurs erfolgen.