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Krankheitsverlauf bei Harnblasenkarzinompatienten mit angezeigtem Verdacht auf Vorliegen einer Berufskrankheit und fremdstoffmetabolisierende Enzyme
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Published: | April 19, 2017 |
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Harnblasenkrebs wird hauptsächlich durch Tabakrauch und Arbeitsplatzexposition gegenüber Karzinogenen sowie durch eine genetische Disposition verursacht. Der modulierende Einfluss der N-Acetyltransferase 2 (NAT2), der Glutathion-S-Transferasen M1 (GSTM1) und T1 (GSTT1) sowie der in genomweiten Assoziationsstudien gefundenen Einzelnukleotid-Polymorphismen rs11892031 (UGT1A), rs9642880 (MYC) und rs710521 (TP63) auf die Entstehung von Harnblasenkrebs bei Vorliegen einer solchen Exposition ist gut untersucht. Unklar ist der Einfluss dieser Polymorphismen auf die Prognose von Harnblasenkrebs, insbesondere bei Vorliegen einer beruflichen Exposition gegenüber Harnblasenkarzinogenen. Generell ist die Prognose, insbesondere bei nicht-invasiven Tumoren, recht gut. Allerdings treten bei ca. 50% der Patienten Rezidive auf. Daher untersuchten wir den Einfluss o.g. Polymorphismen auf das rezidiv-freie Überleben von 136 Harnblasenkrebspatienten mit angezeigtem Verdacht auf das Vorliegen eines beruflich bedingten Harnblasenkrebes (BK1301).
Angaben zum rezidivfreien Überleben und zu den Genotypen der Polymorphismen von NAT2, GSTM1, GSTT1, rs11892031, rs9642880 und rs710521 lagen von 136 Patienten mit begutachteter BK1301 vor. Häufigkeiten von Rezidiven wurden mittels Chi-Quadrat-Test, die rezidiv-freien Zeiten mittels unadjustierter Cox-Regression analysiert. Der gemeinsame Effekt der Polymorphismen wurde mittels eines gewichteten polygenen Risikoscores (PRS) untersucht.
Bei 38% der Patienten lag ein Rezidiv vor, im Median nach 1,54 Jahren. Alle untersuchten Polymorphismen bis auf rs710521 zeigten eine Tendenz zu häufigeren Rezidiven und kürzeren rezidiv-freien Zeiten, insbesondere NAT2 (langsam vs. schnell: HR 1.75; 95%CI 0,98–3,12; P=0,0582), GSTT1 (positiv vs. negativ: HR 1,77; 95%CI 0,70–4,48; P=0,2292) und GSTM1 (negativ vs. positiv; HR 1,37; 95% CI 0,76–2,45; P=0,2972). Der PRS war signifikant mit kürzeren rezidiv-freien Zeiten assoziiert (PRS>median vs. PRS≤median score: 18 vs. 26 Monate; HR=1,93; 95%CI 1,06–3,53; P=0,0327), das Risiko eines Rezidivs war ebenfalls höher (47% vs. 31%; OR=1,94; 95%CI 0,93–4,06; P=0,0757).
Bei beruflich bedingten Harnblasenkarzinomen scheinen Polymorphismen, insbesondere der Phase II, nicht nur das Erkrankungsrisiko, sondern auch die Prognose zu beeinflussen.