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Der Plexus santorinii bei der RARPE: Durchstechungsligatur vs. Rändelnaht, Vor- und Nachteile
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Published: | April 19, 2017 |
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Einleitung: Bei der radikalen Prostatektomie stellen die Präparation des Harnröhrenstumpfes und im Falle einer Nerverhaltung die paraurethrale Präparation des GNB wesentliche operative Schritte dar. Zur Präparation der Harnröhre ist zunächst die Versorgung des Plexus santorinii erforderlich.
Material und Methoden: In unserer Klinik erfolgt die Plexus santorinii Versorgung bei der RARPE entweder durch eine Durchstechungsligatur (MH plus 2-0 Vicryl) oder durch eine Rändelnaht (RB1 3-0, Vicryl).
Von 01–10/2016 durchgeführten RARPE wurden in unserer Klinik jeweils 40 Operationen Rändelnaht sowie 40 Operationen mit Durchstechungsligatur ausgewertet.
Ergebnisse:
Vorteile der Durchstechungsligatur:
- gute Hämostase und dadurch gute Darstellung des Situs
- Fixation der Harnröhre und dadurch erleichterte Anastomosennaht
Nachteile:
- exakte Position der Naht ist extrem wichtig in Bezug auf die apikale Präparation wie auch auf die Kontinenz
Vorteile der Rändelnaht:
- bessere Durchführbarkeit der apikalen Präparation, gute Sicht vorausgesetzt
- bessere Durchführbarkeit der paraurethralen Nerverhaltung
Nachteile:
- Retraktionsgefahr der Harnröhre und hierdurch erschwerte Naht der urethro-vesikalen Anastomose.
Die Vor- und Nachteile beider Techniken werden anhand kurzer Videosequenzen erläutert.
Die Auswertung der unterschiedlichen Techniken zeigt an unserem Patientenklientel keinen signifikanten Unterschied in der postoperativen Frühkontinenz wie auch in der postoperativen erektilen Funktion (Auswertung der AHB Berichte) .
Zusammenfassung: Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile, die dem Operateur, besonders während der Ausbildungsphase, bekannt sein sollten.