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Leiomyom der Harnblase – eine seltene Differenzialdiagnose vesikaler Raumforderungen
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Published: | February 25, 2016 |
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Hintergrund: Das Leiomyom stellt den häufigsten benignen Tumor primär mesenchymalen Ursprungs dar. Leiomyome der Harnblase sind sehr selten. In der Literatur sind lediglich 261 Fälle beschrieben. Wir berichten über eine 48-jährige Patientin, die sich initial gynäkologisch mit unklaren Unterbauchbeschwerden vorstellte.
Methoden: Die Vorstellung der Patientin in unserer Klinik erfolgte durch die gynäkologischen Kollegen mit dem MRT-morphologischen Befund eines extravesikalen, rechtsseitig die Harnblase imprimierenden ca. 5cm großen Tumors. In der hieraufhin durchgeführten diagnostischen Urethrozystoskopie zeigte sich ein intaktes Urothel mit Impression der Harnblase von außen im Bereich der rechten Seitenwand ohne Tumordurchbruch. Aus diesem Areal erfolgte eine transurethrale Resektion. In der histologischen Aufarbeitung ergab sich unauffälliges Urothel ohne Anhalt für Malignität.
Ergebnisse: Aufgrund der persistierenden Beschwerdesymptomatik sowie des weiterhin unklaren Befundes wurde die Indikation zur Durchführung einer laparoskopischen robotisch-assistierten Tumorexzision nach vorheriger protektiver DJ-Harnleiterschienen-Anlage gestellt. Im intraoperativen Schnellschnitt zeigten sich die Tumorränder tumorfrei. Im endgültigen histologischen Befund zeigte sich ein 5,3 cm großes Leiomyom der Harnblase. Das Ergebnis wurde in der Referenzpathologie bestätigt. Der intra- und postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Im am 10. postoperativ durchgeführten Cystogramm zeigte sich kein Nachweis eines Kontrastmittel-Paravasates. Die Patientin zeigt sich auch 18 Monate postoperativ tumorfrei.
Schlussfolgerungen: Das Leiomyom ist eine seltene Differentialdiagnose unklarer Raumforderungen der Harnblase. In einem Teil der Fälle kann eine offen-chirurgische bzw. laparoskopische Freilegung und Exzision des Tumors zur Diagnostik und Therapie notwendig werden. Auch wenn das Leiomyom als benigner sporadisch auftretender Tumor einzustufen ist, kann es einen Hinweis auf das Vorliegen einer hereditären Erkrankung wie den M. Recklinghausen darstellen. Wichtig und häufig schwierig ist des Weiteren die immunhistochemische Abgrenzung insbesondere von sogenannten PEComen, die trotz blander Histologie ein malignes Potenzial besitzen.