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Berufliche Risiken für das Prostatakarzinom in Dortmund, einer früheren Montanregion
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Published: | February 25, 2016 |
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Fragestellung: Für das Prostatakarzinom ist keine berufliche Ursache als Auslöser anerkannt. In den 1980er Jahren zeigte eine Fall-Kontroll-Studie in Dortmund ein signifikant erhöhtes Prostatakarzinomrisiko bei Bergleuten und bei Malern [1]. 10 Jahre später wurde eine weitere Studie zu beruflichen Ursachen dieses Karzinoms durchgeführt.
Methodik: Es wurden sämtliche 401 Prostatakarzinompatienten, denen im Zeitraum 1/1995-9/1999 im Klinikum Dortmund die Prostata radikal entfernt wurde, sowie, als Kontrollgruppe, Patienten mit Resektion einer gutartigen Prostatavergrößerung im Jahre 2000 mit einem per Post zugesandten Fragebogen befragt.
Ergebnis: Auswertbare Daten lagen von 292 Prostatakarzinompatienten und 313 Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung vor. Im Gegensatz zu der in den 1980er Jahren durchgeführten Studie fand sich ein nicht-signifikant erniedrigtes Prostatakarzinomrisiko für Bergleute (OR=0,67; 95% KI=0,44-1,03). Das Risiko bei Exposition gegen Farben und Farbstoffe (OR=1,57; 95% KI=1,01-2,46) und Verbrennungsprodukte (OR=2,12, 95% KI=1,35-3,40) war signifikant, das bei Exposition gegen Kühlschmiermittel (OR=1,40, 95% KI=0,75-2,64) nicht-signifikant erhöht.
Schlussfolgerung: Derzeit kann nicht von einem erhöhten Prostatakarzinomrisiko bei Bergleuten ausgegangen werden.