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Histologische Beurteilung der Resektionsqualität von Prostatektomiepräparaten – eine Möglichkeit zur Qualitätssicherung und Ausbildungsbegleitung
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Published: | February 25, 2016 |
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Die radikale Prostatektomie ist die primäre Therapieform des nicht metastasierten Prostatakarzinoms. Hierbei ist die Resektionsqualität wesentlich entscheidend für das progressionsfreie Überleben, die Lokalrezidivrate sowie adjuvante Therapieoptionen mitverantwortlich. Während biologische Faktoren wie die extrakapsuläre Infiltration, der Gleason-Score sowie das T-Stadium unbeeinflussbar sind, hängt der Resektionsstatus alleine vom Operateur ab.
In der Studie wird die Operationsqualität von 802 Prostatektomiepräparaten dreier Prostatazentren sowie peripherer Krankenhäuser und Belegärzten anonymisiert untersucht. Hierbei wurde morphologisch zwischen einer intraprostatischen und einer intrakapsulären / extraprostatischen Resektion der in 4 Scheiben von apikal nach vesikal aufgearbeiteten Prostata (A-D) unterschieden. Für eine genau topographische Zuordnung wurde jede Scheibe zudem in 12 Sektoren (1-12) unterteilt.
Es zeigt sich, dass zwischen Zentren sowie peripherer Krankenhäuser und Belegärzten (Z1-Z3, B) als auch zwischen Operateuren (Op1-Op5) Unterschiede in der Resektionsqualität gemessen an der Rate der intraprostatischen Resektionen (IPR), unabhängig z.B. vom Prostatavolumen, bestehen (IPR: Z1 – 2,03% vs. Z2 – 3,62% vs. Z3 – 2,04% vs. B – 4,61% und Op1 – 3,29%, Op2 – 6,06 %, Op3 – 4,91%, Op4 – 1,62%, Op5 – 5,34%).
Diese Unterschiede unterstreichen die Bedeutung des Faktors "Operateur" für die Qualität der radikalen Prostatektomie. Zudem erlauben sie Rückschlüsse auf Faktoren wie z.B. den Erfahrungsstand eines Operateurs. Somit bietet sich diese histologische Untersuchung als Instrument für eine Qualitätssicherung an bzw. um Fortschritte in der Ausbildung zu dokumentieren.