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Sicherheitsaspekte & Effektivität der tubeless Mini-PNL mit Thrombin-Gelatine-Matrix-Traktversiegelung
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Published: | February 25, 2016 |
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Patienten und Methoden: Im Zeitraum von Juni 2009 bis Juni 2015 wurden in der Klinik für Urologie und Kinderurologie am UKM insgesamt 175 Mini-PNL-Behandlungen (12Fr Nephroskop, 17,5Fr Operationsschaft, Firma Storz) durchgeführt, davon 56 konventionelle Mini-PNL-Eingriffe mit Nierenfistelkathetereinlage (kMPNL) sowie 119 tubeless Mini-PNL-Eingriffe (tMPNL; Traktverschluss mit Thrombin-Gelatine-Matrix mit antegrader DJ-Einlage).
Die Erhebung erfolgte neben den bekannten Standardparametern gesondert in Hinblick auf Sicherheitsaspekte (Komplikationen nach der Clavien-Dindo-Klassifikation), primäre Steinfreiheitsrate, stationäre Verweildauer, Eingriffsdauer sowie Durchleuchtungszeit.
Es folgte die retrospektive Auswertung anhand von Patientenakten und Operationsberichten, die statistische Analyse anschließend mit SPSS.
Ergebnisse: Die beiden Patientengruppen waren bezüglich Alter, Geschlechterverteilung, BMI und Steineigenschaften (Seitenverteilung, Verhältnis simpler & komplexer Steine) vergleichbar.
Die primäre Steinfreiheitsrate sowie die Operations- und Durchleuchtungszeit unterschieden sich nicht signifikant. Patienten mit Direktverschluss verblieben hingegen signifikant kürzer in der stationären Einrichtung (kMPNL 4,27 d vs. tMPNL 2,7 d; p< 0,001).
Perioperative Komplikationen traten in 34,8% (kMPNL) bzw. 25,0% (tMPNL) der Eingriffe auf. Clavien Grad I, II, IIIa, IIIb, IV, V Komplikationen wurden in 15,2%, 13,0%, 4,3%, 6,5%, 0,8% und 0% (kMPNL) bzw. 16,2%, 10,7%, 0%, 1,2%, 0%, 0% (tMPNL) beobachtet.
Im Rahmen der tubeless Mini-PNL mit Thrombin-Gelatine-Matrix-Traktversiegelung kam es zu keiner interventionsbedürftigen Nachblutung (0,0% (tMPNL) vs. 6,5% (kMPNL)).
Diskussion: Die Durchführung einer Mini-PNL mit Traktverschluss durch Thrombin-Gelatine-Matrix stellt eine sichere Therapieform bei Nierensteinen dar und ist der Standard-Mini-PNL mit Nephrostomiekatheterableitung weder in Bezug auf Steinfreiheitsrate, Komplikationsrate noch Urinparavasation unterlegen. Die Rate interventionsbedürftiger Nachblutungen und die stationäre Liegedauer sind statistisch signifikant geringer, was die Sicherheit und den Patientenkomfort dieser Technik unterstreicht.
Zur Validierung des frühpostoperativen Komforts und Schmerzmittelbedarfes sind weitere Untersuchungen, die Patientenbefragungen, eine einheitliche Schmerzdokumentation (VAS, Schmerzmittelbedarf) sowie ein Follow-Up über einen längeren Zeitraum einschließen, zukünftig nötig.