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Komplikationen nach Ileumconduit-Anlage – Harnableitungsspezifische Komplikationen nach radikaler Cystektomie
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Published: | March 13, 2015 |
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Fragestellung: Wir untersuchten die Rate harnableitungsspezifischer Komplikationen nach radikaler Cystektomie (RC) und Ileumconduit (IC)-Anlage.
Methoden: 305 Blasentumorpatienten nach RC und IC-Anlage konnten eingeschlossen werden (06/2003–12/2010). IC-Komplikationen (Parastomale Hernien, Ureterimplantations- und IC-Stenosen, IC-Blutungen, Urolithiasis, fieberhafte Harnwegsinfekte, Niereninsuffizienz) wurden nach Clavien-Dindo (CDC) erfasst. Uni- und multivariable Cox’sche Regressionsanalysen mit rückwärtsgerichteter Selektion testeten den Effekt von Alter, abdomineller/pelviner Radiatio oder Voroperation vor RC, Adipositas, Komorbiditäten und fortgeschrittenem Tumorstadium auf das Auftreten einer high-grade IC-Komplikation (CDC≥III) sowie die Durchführung einer IC-Revision.
Ergebnisse: 32,7% und 13,4% unserer Patienten entwickelten eine IC-Komplikation (CDC≥I) und eine high-grade IC-Komplikation (CDC≥III). 14,8%, 4,6%, 4,3% entwickelten eine parastomale Hernie, eine Ureterimplantations- oder eine IC-Stenose. 10,5% der Patienten mussten sich einer IC-Revision unterziehen (medianes Follow-UP 19,5 Monate, IQA 7–47). Die mediane Zeit bis zur Entwicklung einer high-grade Komplikation lag bei 14,5 Monaten (IQA 6,25–29,25). Die multivariable Analyse zeigte, dass vorbestrahlte (HR 4,33) adipöse (HR 2,24) Patienten nach längerer RC-Dauer (HR 1,01), einem Risiko für eine IC-Revision ausgesetzt sind. Adipositas (HR 2,49; alle P<0.05) war ein Risikofaktor für high-grade Komplikationen.
Schlussfolgerung: Das Risiko für eine high-grade IC-Komplikation oder eine IC-Revision ist moderat. Vorbestrahlte, komorbide und adipöse Patienten haben ein erhöhtes Risiko für eine IC-Revison. Adipositas stellt zudem einen Risikofaktor für high-grade IC-Komplikationen dar.