Article
Komplikationen an der Entnahmestelle nach Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut: Eine Analyse von 442 Patienten mit langstreckiger Harnröhrenstriktur
Search Medline for
Authors
Published: | March 13, 2015 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Wir evaluierten retrospektiv die Langzeitkomplikationen im Bereich der Entnahmestelle nach Rekonstruktion langstreckiger Urethrastrikturen mittels Mundschleimhaut (MSH).
Material und Methodik: Von 800 zwischen 04/1994 und 08/2013 operierten Patienten wurden 700 mit einem Mindest-FU von 12 (12–205) Monaten postalisch mittels standardisiertem Fragebogen. Gefragt wurde nach Schmerzen, Empfindungsstörung, trockenem Mund, Problemen bei der Munderöffnung, beim Lächeln und Essen. Es gab jeweils 4 Antwortmöglichkeiten: keine, wenig, mäßig & stark. Statistische Analyse: Chi-Quadrat (χw²) Test.
Je nach Strikturlänge wurde OMG aus den Wangen, Unter- und Oberlippe entnommen. Der Defekt im Wangenbereich wurde fortlaufend und im Lippenbereich adaptierend mittels Einzelknopfnähten 5.0 Vicryl rapid verschlossen.
Ergebnisse: 442 (63,1%) Pat. antworteten. Strikturlänge µ=10,2 cm (2–25); Follow-up (FU): 52,45 Mo. (1–167).
Gruppe I: keine Beschwerden. 280 (63,3%); Strikturlänge: Median 7 cm (2–25); FU: 53,07 Mo. (1–141).
Gruppe II: mit Beschwerden. 162 (36,6%); Strikturlänge: Median 9 cm (2–25); FU: 51,3 (3–167).
Die häufigsten Beschwerden waren Empfindungsstörungen (26,9%) Probleme beim Essen (13,3%), bei der Munderöffnung (13,1%), trockener Mund (11,3%), beim Lächeln (8,5%) und Schmerzen (7,01%).
Unterteilten wir die Patienten je nach Anzahl der Beschwerden (≤3 bzw. ≥3 Beschwerden), so hatten 79,7% ≤3 Beschwerden und 20,08% ≥3 Beschwerden.
22/442 (4,9%) Pat. gaben starke Beschwerden an.
Wiederwahl und Empfehlung des Eingriffs: 429/442 (97,05%), wobei Gruppe I: 277/280 (98,9%) & Gruppe II: 152/162 (93,8%). (p=0,26)
Zusammenfassung: Die oralen Beschwerden traten in unserem Patientenkollektiv in 37% der Fälle auf, wobei über 95% Patienten leichte bzw. mäßig ausgeprägte Beschwerden hatten. Die Wiederwahl bzw. Empfehlung des Eingriffs lag bei beiden Gruppen über 90% und war statistisch nicht signifikant.