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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Qualifizierung von Leitstellendisponenten – Anspruch und Wirklichkeit

Meeting Abstract

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  • Josef Huber - Geretsried

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocHS 5.2

doi: 10.3205/13luft08, urn:nbn:de:0183-13luft087

Published: November 12, 2013

© 2013 Huber.
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Derzeit gib es weder international noch national einheitliche und klare Vorgaben für eine Ausbildung von Disponentinnen und Disponenten in integrierten Leitstellen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Auf bundesweiter Ebene gibt es jedoch schon seit längerer Zeit immer wieder Bestrebungen einheitliche Voraussetzungen für die Ausbildung zu fordern. Die meisten dieser Dokumente fordern Kenntnisse sowohl im Rettungsdienst als auch in der Feuerwehr. Jedoch sind die darin verlangten Anforderungsstufen sehr unterschiedlich und reichen von Grundkenntnissen bis zu Qualifizierung als Führungskraft. In einem Punkt sind sich jedoch die Arbeitsgruppen, die zu diesen Forderungen kommen einig. Der Disponent in einer Integrierten Leitstelle der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr kann nicht alleine durch eine Qualifizierung als Telefonist (Standardisierte Notrufabfrage) auf die unterschiedlichen Anforderungen adäquat vorbereitet werden.

Deshalb wurde in Bayern bei der Einführung von integrierten Leitstellen (ILS) auch auf eine einheitliche Ausbildung wert gelegt und zum Zweck einer zentralen Ausbildung eine Lehrleitstelle aufgebaut, in der nicht nur die rechtlichen, organisatorischen und taktischen Grundlagen vermittelt, sondern die Lehrgangsteilnehmer auf dem bayernweit einheitlichen Einsatzleitsystem ausgebildet werden. Bevor der Disponent den Lehrgang in der Integrierten Lehrleitstelle (ILLS) an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried antreten kann, muss er in beiden Fachdisziplinen als Rettungsassistent oder Hauptbrandmeister (B 3-Qualifikation) ausgebildet sein. Eine der beiden Disziplinen kann auch durch eine Modulare Ausbildung, die besonders die Belange einer Leitstelle berücksichtigen, nachgewiesen werden (700 Ausbildungsstunden). Dieses Konzept wird bereits seit 2006 in Bayern umgesetzt und die Erfahrungen zeigen, dass damit nicht nur die Ausbildung auf ein einheitliches und hohes Niveau bei den Disponenten gelegt wurde, sondern dass die Lehrgangsteilnehmer diese Ausbildung auch später in der Praxis als äußerst hilfreich bewerten.