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10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010)

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie,
Deutsche AIDS-Gesellschaft,
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit,
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie

23.06. - 26.06.2010, Köln

Die Expression des immunmodulatorischen Moleküls CD39 auf regulatorischen T-Zellen korreliert mit der Krankheitsprogression in der HIV-Infektion

The expression of the immunomodulatory molecule CD39 on Tregs correlates with disease progression in HIV infection

Meeting Abstract

  • A. Thomssen - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany; Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany
  • P. Hartjen - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany; Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany
  • K. Colberg - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany; Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany
  • D. Meyer-Olsen - Hannover Medical School, Hannover, Germany
  • C. Lehmann - University of Cologne, Köln, Germany
  • A. Lohse - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany
  • J. Hauber - Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany
  • G. Fätkenheuer - University of Cologne, Köln, Germany
  • J. van Lunzen - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany; Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany
  • J. Schulze zur Wiesch - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Germany; Heinrich-Pette Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg, Germany

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010). Köln, 23.-26.06.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocHIV 10-2

doi: 10.3205/10kit009, urn:nbn:de:0183-10kit0096

Published: June 2, 2010

© 2010 Thomssen et al.
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Verschiedene humane Studien haben kontroverse Ergebnisse bezüglich der Frequenz, Phänotyp und Rolle der regulatorischen T-Zellen (Tregs) im Verlauf der HIV-Infektion geliefert. Das Ziel unserer Studie war es, die ex vivo Frequenz der regulatorischen T Zellen in einer klinisch gut definierten Kohorte von Patienten mit HIV-Infektion mittels neuartiger Marker zu charakterisieren. Mithilfe der multicolor Durchflusszytometrie wurde peripheres Blut einer großen Kohorte von 131 HIV infizierten Patienten in unterschiedlichen Stadien der Erkrankung analysiert, um Frequenz und Phänotyp der als CD4+ CD25high CD127low FoxP3high definierten Tregs zu eruieren. Zur Charakterisierung des Phänotyps der Treg-Population wurde ein Panel mit einer Auswahl an Differenzierungsmarkern (CTLA4, ICOS, CCR5, CD39) etabliert. Innerhalb der CD4+-Population der HIV+ Kohorte zeigte sich ein signifikanter Anstieg der relativen Treg-Frequenz (6,8%, range 0,6–41,5) im Vergleich zu der gesunden Kontrollgruppe (3,5%, range 0,9–7,8; p<0.0001). Zudem fand sich eine direkte Korrelation der relativen Frequenz der Tregs mit der HIV VL (p<0.0001, r=0,36) und eine umgekehrte Korrelation mit dem CD4 Count (p<0.0001, r=0,49). Dagegen war die absolute Anzahl an Tregs in HIV infizierten Patienten reduziert (5 Tregs/µl, range 0–60) verglichen mit der gesunden Kontrollgruppe (35 Tregs/µl, range 11–55; p<0.0001). Unsere Untersuchungen zeigten, dass die Expression von CD39, einer neu definierten Ektonukleotidase mit immunmodulatorischer Funktion, auf CD4+ und Tregs in HIV+ Patienten hochreguliert ist und mit dem zunehmenden Fortschreiten der Infektionserkrankung und der HIV VL (p<0.0113, r=0,30) korreliert. Weitere Studien sind notwendig, um die Rolle von CD39 in der HIV-Infektion genauer zu verstehen.