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16. Internationales SkillsLab Symposium 2022

17.03. - 19.03.2022, online

Verbesserung der Qualität von Simulations- und Skill-Trainings durch Einsatz eines multifunktionalen, medizinischen Streaming-Studios und eines GreenScreen-Studios

Meeting Abstract

  • author Marcel Schäfer - Universitätsklinikum RUB, Katholisches Klinikum Bochum, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Bochum, Deutschland
  • author Matthias Joswig - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Andreas Breuer-Kaiser - Universitätklinikum RUB, Katholisches Klinikum Bochum, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Bochum, Deutschland

16. Internationales SkillsLab Symposium 2022. sine loco [digital], 17.-19.03.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP2.8

doi: 10.3205/22isls19, urn:nbn:de:0183-22isls190

Published: March 15, 2023

© 2023 Schäfer et al.
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Text

Einleitung: Simulationsveranstaltungen sind kosten- und personalintensiv. Ein Großteil der Lehrzeit im Simulationszentrum muss für die Familiarisierung mit der Simulationsumgebung und (inhaltliche) Vorbereitung der Szenarien aufgebracht werden. Für die wissenschaftliche Auswertung verschiedener Lehrinterventionen ist eine standardisierte, reproduzierbare Vorbereitung der Teilnehmer*innen unabdingbar. Hier stellen e-Learning-Strategien erfolgsversprechende Ansätze dar.

Methodik: Für die Produktion und das Streaming von Lehrinhalten wurde in einem Simulations-OP eine Streaming-Anlage nachgerüstet. Auf dem Multimedia-PC laufen die Signale aus 8 Kameraperspektiven, Bildgebungsgeräten (z.B. Ultraschall) und einer Audio-Anlage zusammen. Das abgemischte Audio-/Videosignal kann entweder zur Live-Betrachtung im Nebenraum, für den Distanzunterricht zu Hause oder auch zur Herstellung von Best-Practice-Videos genutzt werden. Auch die Produktion von Podcasts ist möglich. Für ansprechende Vorträge wurde zusätzlich ein Green-Screen Studio – ebenfalls für Aufzeichnung und Streaming – eingerichtet.

Ergebnisse: Für die Einrichtung der Anlagen stand ein Budget von ca. 12.500 Euro zur Verfügung. Planung, Einrichtung und Implementation benötigten vier Monate. Beide Anlagen haben sich in ersten Testläufen bereits bewährt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Es wurden curriculare und extracurriculare Simulationsveranstaltungen (z.B. Notfallmedizin), Skills-Trainings (ZVK-Anlage, Sonographie, Beatmung, NTS) durchgeführt. Die Testläufe stießen bei Lernenden und Lehrenden auf positive Resonanz; eine dezidierte wissenschaftliche Evaluation ist ausstehend.

Diskussion: Die Herstellung von Live-Streams und Lehrvideos nimmt auch in der medizinischen Lehre einen zunehmenden Stellenwert ein – nicht erst durch die Pandemie. Durch die standardisierte Vorbereitung mittels hochwertiger Lehrvideos können Praxisanteile der Simulationsveranstaltungen erhöht werden und die knappe Ressource des Lehrpersonals geschont werden. Weiterhin können mehrere Studierende gleichzeitig in die Rolle des Teamführers schlüpfen und konspirativ per Stream das Geschehen verfolgen, beurteilen, kommentieren und lenken. Dies ist in Präsenz in dieser Intensität aktuell nicht möglich. Limitiert wird der Einsatz durch notwendiges IT-Fachpersonal, da die Lehrenden aktuell keine ausreichende mediale Kompetenz mitbringen. Dies wird zukünftig durch ein Tutorenkonzept behoben. Als Nebeneffekt kann die mediale Methodenkompetenz der Tutoren als zukünftigen Lehrenden entwickelt werden. Der Einfluss gestreamter Simulationsveranstaltungen auf die Entwicklung von Führungskompetenzen der Studierenden, auf die Sicherheit im Umgang mit Medien und nicht zuletzt die Kostenkalkulation von Simulationsveranstaltungen ist Gegenstand künftiger Untersuchungen. Wir halten den Einsatz dieser Möglichkeiten für eine wirksame und nachhaltige Methode der Qualitätsverbesserung von medizinischen Lehrveranstaltungen.