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Pseudo-Neurinome im inneren Gehörgang
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Published: | December 11, 2012 |
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Hintergrund: Bei Hörstörungen, Schwindelbeschwerden und Facialisparesen wird zunehmend auch eine Kernspintomographie zur Diagnose eingesetzt, um Neubildungen im inneren Gehörgang und im Kleinhirnbrückenwinkel auszuschließen. Unter Anwendung von Kontrastmittel ist diese Untersuchung sehr sensitiv und kann selbst Neurinome von wenigen Millimetern Größe darstellen.
Bei einer so detailreichen Untersuchungsmethode besteht das Risiko, dass kleine Befunde im inneren Gehörgang fehlinterpretiert werden.
Methoden: Bei 3 Patienten mit Facialisparesen wurden kernspintomographische Untersuchungen aus unterschiedlichen Gründen durchgeführt, um die Diagnose einer idiopathischen Parese weiter zu sichern. Bei allen 3 Patienten ergaben sich im Fundus des inneren Gehörganges Kontrastmittel-aufnehmende Befunde, die unterschiedlich interpretiert wurden. Da die Patienten nicht die otoneurologisch typische Konstellation eines Akustikusneurinomes hatten, haben wir zum abwartenden Verhalten geraten und die Kernspintomographie nach Monaten wiederholt.
Ergebnisse: Bei allen Patienten sind die Kontrastmittel-aufnehmenden Befunde nach Monaten verschwunden. Auch die Facialisparesen waren, wenn auch ungewöhnlich protrahiert, rückläufig. Eine neue Symptomatik, richtungsweisend für ein Akustikusneurinom hat sich in keinem Fall ergeben.
Die Fälle werden mit den entscheidenden Bildern der MRT und den klinischen Verläufen im Vortrag vorgestellt.
Schlussfolgerung: Bekanntermaßen kann der Nervus facialis im Rahmen von Paresen im inneren Gehörgang Kontrastmittel-aufnehmend werden, so dass das MRT ein kleines Akustikusneurinom vortäuschen kann. Typischerweise ist die Form dieser Kontrastmittelanreicherungen eher etwas linear und nicht rundlich wie bei einem typischen Akustikusneurinom. Zumal wenn die sonstige Otoneurologie nicht für ein Akustikusneurinom spricht, sollte man zuwarten und die Kernspintomographie nach Monaten wiederholen.
Bemerkenswert ist, dass aufgrund eines MRTs einer Patienten in einem Neurochirurgischen Institut unter der Diagnose eine Facialisneurinoms die subtemporale Resektion und Rekonstruktion mit einem Suralisinterponat vorgeschlagen worden war.
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