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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Gerinnungsanamnese und Nachblutungshäufigkeit bei Patienten einer HNO-Klinik

Meeting Abstract

  • Marlene Schaller - Univ.- HNO- Klinik Greifswald, Greifswald
  • Andreas Greinacher - Universitätsmedizin Greifswald/Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Greifswald
  • Thomas Kohlmann - Universitätsmedizin Greifswald / Institut für Community Medicine, Greifswald
  • Werner Hosemann - Universitätsmedizin Greifswald HNO-Klinik, Greifswald
  • Christian Scharf - Universitätsmedizin Greifswald HNO-Klinik, Greifswald
  • Achim Beule - Universitätsmedizin Greifswald HNO-Klinik, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod050

doi: 10.3205/15hnod050, urn:nbn:de:0183-15hnod0500

Published: March 26, 2015

© 2015 Schaller et al.
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Text

Einleitung: Die Nachblutung ist eine relativ häufige postoperative Komplikation. In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist sie aufgrund der möglichen Beeinträchtigung der Atemwege von besonderer Bedeutung. In den letzten Jahren kommt vermehrt neben der Labordiagnostik eine standardisierte Gerinnungsanamnese präoperativ zum Einsatz. Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung sollte die Nachblutungshäufigkeit für verschiedene Eingriffstypen sowie die Wertigkeit einer standardisierten Gerinnungsanamnese untersucht werden.

Methoden: Patienten der Univ.-HNO-Klinik Greifswald wurden postoperativ angeschrieben und mittels standardisiertem Fragebogen nachuntersucht. Die Ergebnisse zu postoperativen Schmerzen und jeglicher erlittenen Nachblutungen wurde in Relation gesetzt zur präoperativ durchgeführten Gerinnungsdiagnostik, sowie den Ergebnissen einer standardisierten Gerinnungsanamnese.

Ergebnisse: In der Kohorte (N=647) zeigte sich unabhängig von Alter und Eingriffsart eine Rate von 11,28% z.T. minimaler Nachblutungen. Mehrfache Nachblutungen erlitten 3,55%. Präoperativ war aufgrund einer auffälligen Gerinnungsanamnese bei 0,93% der Patienten eine transfusionsmedizinische Vorstellung erfolgt. Dabei war in diesen Fällen häufig das Routine-Labor unauffällig. Die Nachblutungsraten nach subjektivem Ausmaß, Art des Eingriffs und Alter (Kind vs. Erwachsener) stratifiziert vorgestellt.

Schlussfolgerung: Auch wenn diese retrospektive Untersuchung Selektionseffekten unterworfen ist, können die Zahlen zur Häufigkeit von Nachblutungen hilfreich sein für die Entscheidung, präoperativ bereits eine Blutgruppe zu bestimmen. Diese Untersuchung deutet auf einen zusätzlichen Wert einer standardisierten Gerinnungsanamnese im Vergleich zu einer traditionellen Labordiagnostik hin.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.