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Bonebridge – neue Ergebnisse zum Richtungshören und Sprachverstehen
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Mit der Einführung des Bonebridge-Systems (Med-El, Innsbruck) im Frühjahr 2012 wurde für Patienten, die an einer Schallleitungsschwerhörigkeit leiden, eine teilimplantierbare Therapieoption geschaffen, die durch eine transkutane Signalübertragung auf das Innenohr (Bone Conduction Implant, BCI) ein Hören auf dem erkrankten Ohr ermöglicht.
Ziel unseres Versuchsaufbaues war es, das Lokalisationsvermögen und Sprachverstehen der in unserer Klinik implantierten Probanden prä-und postoperativ zu untersuchen. Zudem sollten die Ergebnisse einer Patientenbefragung mittels Fragebogen vorgestellt werden, der die erreichte Versorgungszufriedenheit erfasst.
Methoden: Das Sprachverstehen in Ruhe wurde mit dem Freiburger Einsilbertest (65 dB Freifeld) und im Störschall mit Hilfe des OLSA-Sprachtests ermittelt. Das Richtungshören wurde in einem reflexionsarmen Raum mit horizontalem Lautsprecherarray erfasst. Die Richtungsangaben der Patienten wurden mit Hilfe eines einstellbaren Leuchtpunktes auf einer LED-Leiste entlang des Lautsprecherarrays registriert. Es werden die Daten von 13 Bonebridge-Patienten vorgestellt.
Ergebnisse: Das Sprachverstehen in Ruhe verbesserte sich im Mittel um 43,7 %. Das Sprachverstehen im Störgeräusch lag im Mittel bei -4,7 dB SNR. Im Hinblick auf die Verbesserung des Lokalisationsvermögens ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede im Messversuch.
Schlussfolgerungen: Die Messergebnisse zeigen ein sehr gutes Ergebnis im Hinblick auf das Sprachverstehen in Ruhe und im Störschall. Bezüglich des Lokalisationsvermögens zeigt sich kein wesentlich objektivierbarer Unterschied zu dem präoperativen Status. Die Ergebnisse des Fragebogens zeigen darüber hinaus aber eine hohe Zufriedenheit und Akzeptanz unter den Probanden, sodass eine positive Gesamtbewertung resultiert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.