gms | German Medical Science

85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Vestibularisdiagnostik beim Kind mittels Video-Kopfimpulstest (vKIT)

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Roland Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Abt. Phoniatrie, Pädaudiologie, Mannheim
  • Angela Wenzel - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Manfred Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod375

doi: 10.3205/14hnod375, urn:nbn:de:0183-14hnod3757

Published: April 14, 2014

© 2014 Hülse et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Grobmotorische und feinmotorische Störungen sind bei sehr vielen Sprachentwicklungsverzögerungen zu beobachten und müssen therapeutisch mit berücksichtigt werden. Ursachen solcher myofaszialen Störungen können ein Tonus-Asymmetrie Syndrom oder auch eine Vestibulopathie sein. Die Vestibularisdiagnostik beim Kind ist schwierig, da Rotatorik und Kalorik vom Kind kaum toleriert werden. In unserer Klinik wird deshalb bei der Vestibularisdiagnostik der vKIT eingesetzt.

Methode: Prospektiv wurden 65 Patienten im Alter von 4–16 Jahren (Mittel 9) untersucht. Alle Patienten erhielten eine allgemeine Entwicklungsdiagnostik mit speziellem Gleichgewichtsfragenkatalog und eine vKIT-Untersuchung mit dem EyeSeeCam™-System.

Ergebnisse: 59 Pat. wiesen keinen Anhalt für eine Vestibularisläsion auf, 6 Pat. zeigten Anzeichen einer Gleichgewichtsstörung. Der vKIT lieferte bei 52 Pat. (80%) reproduzierbare Ergebnisse. Bei 13 Pat. war keine Auswertung möglich. Im Vergleich zum Erwachsenen zeigte sich mit im Mittel 1,29 eine deutliche Hyperexzitabilität im Gain bei 40 ms. Der Gain reduziert sich auf 1,01 im Mittel bei 60 ms und 0,74 bei 80 ms. Demgegenüber zeigte sich der Gain bei den 6 Pat. mit Verdacht auf eine Vestibulopathie in der Entwicklungsdiagnostik mit 0,59 bei 40 ms, mit 0,42 bei 60 ms und 0,40 ms bei 80 ms signifikant reduziert. Zudem kam es in dieser Gruppe bei 4 Kindern zu klaren catch-up covert +/- catch-up overt Sakkaden.

Zusammenfassung: Der vKIT bietet eine einfache und schnelle Untersuchung des Bogengangsystems auch bei Kindern. Bei Kindern scheint der Gain vor allem nach 40ms eine signifikante Hyperexzitabilität aufzuweisen. Bei Kindern mit Gleichgewichtsschädigung bietet er eine sensitive Möglichkeit der frequenzspezifischen Funktionsüberprüfung des Gleichgewichtorgans.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.