Article
HPV-Infektion als prognosebestimmender Faktor bei Kopf-Halskarzinomen? Ergebnisse am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Search Medline for
Authors
Published: | April 14, 2014 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Humane Papillomaviren (HPV) gewinnen als Risikofaktor für die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen des oberen Atmungs- und Verdauungstraktes weltweit zunehmend an Bedeutung. Weiterhin gibt es Hinweise, dass eine HPV-Infektion bei Patienten mit Kopf-Halskarzinomen die Prognose dieser Patienten beeinflussen kann. Für Deutschland liegen allerdings nur wenige epidemiologische Untersuchungen zu dieser Fragestellung vor.
Methoden: Die histologischen Präparate von 275 Patienten mit HNO-Tumoren wurden auf HPV 16 und P16 mittels eines immunhistochemischen Verfahrens untersucht
und mit dem Gesamtüberleben, dem Therapieansprechen und der Inzidenz von Rezidiven, Zweitkarzinomen und Fernmetastasen korreliert.
Ergebnisse: Bei 41 der 275 Patienten konnte eine HPV16 Infektion nachgewiesen werden, der höchste Anteil fand sich bei Oropharynxkarzinomen mit 49%.
Bei 47 Patienten (davon 4 (8,5%) HPV16 pos) trat ein Rezidiv auf, 225 Patienten blieben im Beobachtungszeitraum rezidivfrei (davon 37 (16,3%) HPV16 pos). Zweitkarzinome fanden sich bei 20 Patienten (1 Patient (5%)HPV16 pos), Fernmetastasen wurden bei 10 Patienten nachgewiesen (keiner HPV16+).
Die Überlebenszeit im Beobachtungszeitraum lag bei 801 Tagen bei HPV16 pos. Patienten und 739 Tagen bei HPV 16 negativen Patienten. 49 Patienten verstarben tumorbedingt im Beobachtungszeitraum, davon waren 4 (8%) HPV16 positiv.
Schlussfolgerung: HPV16 kann vor allem bei Patienten mit Oropharynxkarzinomen nachgewiesen werden. Bei Patienten mit Rezidiven, Zweitkarzinomen und Fernmetastasen liegt der Anteil HPV16 positiver Histologien unter 10%.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.