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Ein individueller Silikon-Brachy-Applikator zur Behandlung von Nasenhaupthöhlen- und Nasennebenhöhlen-Malignomen
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Published: | April 14, 2014 |
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Hintergrund: Die Brachytherapie hat sich als ein etabliertes Element in der Behandlung von primären und wiederkehrenden malignen Erkrankungen im Kopf- und Halsbereich durchgesetzt. Die vorgestellte Arbeit berichtet von unseren ersten Erfahrungen mit individuell angefertigten Silikon-Brachytherapie-Applikatoren in der Behandlung von Nasenhaupthöhlen- und Nasennebenhöhlen-Malignomen.
Patientengut und Methoden: An der HNO-Klinik sowie der Klinik für Strahlentherapie Homburg/Saar wurden 13 Patienten (8 Männer und 5 Frauen im Alter zwischen 45 und 70 Jahren) mit dem Befund eines Nasenschleimhautmelanoms (1), eines Adenokarzinoms (2) eines Plattenepithelkarzinoms (9) sowie eines Mischtumors (1) in der Nasenhaupthöhle und/oder Nasennebenhöhlen chirurgisch und in Ergänzung zur parkutanen Radiatio mittels intrakavitär individuell angefertigten Silikon-Brachytherapie-Applikatoren behandelt. Überwiegend handelte es sich um lokal fortgeschrittene Tumoren im Stadium T3 und T4.
Ergebnisse: Alle chirurgischen Eingriffe wurden endonasal durchgeführt. Bei allen 13 Patienten wurde 3–6 Wochen postoperativ in Intubationsnarkose ein Abdruck der Nasenhaupthöhlen gewonnen. Danach wurde ein individueller Silikon-Brachytherapie-Applikator mit 2–4 integrierten Schläuchen erstellt. Die Strahlenbehandlung konnte unter Anwendung der High-Dose-Rate-Afterloading-Methode (Gesamtreferenzdosis 10–20 Gy) in 2 oder 3 Sitzungen und einer perkutanen Strahlentherapie mit einer Gesamtdosis von 30 Gy (Zweitbestrahlung) bis 60 Gy mit tolerabler Organbelastung durchgeführt werden.
Zum Zeitpunkt des letzten Follow-up im Januar 2013 waren 11 Patienten ohne Rezidiv am Leben.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Komplexität der Nasenhaupthöhlen-/Nasennebenhöhlen-Anatomie hat sich der vorgestellte individuelle Silikon-Brachy-Applikator für die endokavitäre Brachytherapie der Nasenhaupthöhlen- und der Nasennebenhöhlen-Malignome als geeignet und sinnvoll gezeigt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.