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Blutungen nach Tonsillektomie: was lässt sich logistisch verbessern?
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Der Verzicht auf elektrochirurgische Techniken bei der Tonsillektomie reduziert die Rate von Sekundärblutungen (>24 h) und lässt ein Auftreten innerhalb der ersten 4 postoperativen Stunden wahrscheinlich werden. In dieser Studie wurde der Frage nachgegangen, inwieweit die Terminierung des Eingriffs und Verzicht auf Elektrochirurgie in der Lage sind, die Inzidenz von Nachblutungen außerhalb der Regelarbeitszeit zu reduzieren.
Methoden: Die retrospektive Datenerhebung erfolgte an 4.333 Patienten, die zwischen dem 01.04.2007 und 30.04.2013 tonsillektomiert worden waren. In der ersten Hälfte des Zeitraums wurde an jedem Werktag und zu jeder Uhrzeit tonsillektomiert. Nach Dissektion mittels Schere und Raspatorium erfolgte die Blutungsstillung mittels bipolarer Koagulation (n=2.631; Gruppe A). In der zweiten Hälfte der Zeitperiode wurde dieser Eingriff explizit nicht montags und dienstags durchgeführt, die Dissektion erfolgte mikroskopisch kontrolliert stets bis um 12 Uhr und intraoperative Blutungen wurden ausschließlich mit Umstechungsligaturen gestillt (n=1.702; Gruppe B). Ausgewertet wurden nur revisionspflichtige Nachblutungsereignisse.
Ergebnisse: Die epidemiologischen Daten beider Gruppen waren vergleichbar. In Gruppe A bluteten insgesamt 138 (5,2%) Patienten nach, davon 31 am Wochenende, 64 werktags in der Dienstzeit und 43 während des Regeldienstes. In Gruppe B bluteten insgesamt 77 (4,5%) Patienten nach, davon 6 am Wochenende, 21 werktags in der Dienstzeit und 50 während des Regeldienstes. Die Unterschiede waren statistisch signifikant.
Schlussfolgerung: Durch Terminierung und Technik der Tonsillektomie lassen sich kostenintensive und logistisch aufwändigere Arbeitseinsätze zur Behandlung von Blutungskomplikationen in der Dienstzeit vermeiden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.