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BONEBRIDGE™ – Ergebnisse zum Richtungshören und Sprachverstehen
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Published: | April 15, 2013 |
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Das BONEBRIDGE™ System (Med-El, Innsbruck) ist ein kürzlich eingeführtes Knochenleitungsimplantat (Bone Conduction Implant, BCI), welches die Schallübertragung über Knochenleitung direkt auf das Innenohr ermöglicht. Es wurde speziell für Patienten entwickelt, die an einer Schallleitungsschwerhörigkeit leiden (zusätzliche Innenohrschwerhörigkeit bis maximal 45 dB HL möglich). Das System besteht aus einem BCI mit einem Massewandler, der im Os temporale verankert wird und vollständig von intakter Haut bedeckt wird. Ein externer Audioprozessor versorgt das Implantat mit elektrischer Energie und wandelt Schallsignale in elektrische Signale um, die transkutan entsprechende Vibrationen im Implantat generieren. Das Richtungshörvermögen wird mit der Annahme untersucht, dass eine gleichzeitige Knochenleitung zum kontralateralen Ohr möglicherweise einen nachteiligen Effekt aufweisen könnte.
Das Sprachverstehen in Ruhe wird mit den Freiburger Einsilbertest (65 dB Freifeld) und im Störschall mit Hilfe des OLSA Sprachtests ermittelt. Das Richtungshören wird in einem reflexionsarmen Raum mit einem horizontalen Lautsprecherarray (Auflösung der Einzellautsprecher 1,5°–5°) erfasst. Die Richtungsangaben der Probanden werden mit Hilfe eines Drehreglers einstellbaren Leuchtpunkt auf einer LED-Leiste (Auflösung <1,8°) entlang des Lautsprecherarrays registriert. Es werden die Daten von sechs BONEBRIDGE™ -Patienten vorgestellt. Das Sprachverstehen in Ruhe verbessert sich durch die BONEBRIDGE™ im Mittel um 39%. Das Sprachverstehen im Störgeräusch liegt nach Implantation im Mittel bei –5,0 dB SNR. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die akustische Lokalisationsleistung durch die BONEBRIDGE™ Versorgung nicht beeinträchtigt wird.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.