Article
Hörerfolg bei Kindern mit einem Cochlea-Implantat bei einseitiger Taubheit
Search Medline for
Authors
Published: | April 15, 2013 |
---|
Outline
Text
In Deutschland werden ca. 16.000 neue Fälle von einseitiger Ertaubung jährlich diagnostiziert. Betroffene leiden zusätzlich häufig unter Tinnitus. Die Versorgung des geschädigten Ohres mit einem Cochlea-Implantat (CI) ermöglicht den Betroffenen die Verarbeitung von Höreindrücken, womit sie wieder Zugang zu den Vorteilen des binauralen Hörens erlangen können. Zusätzlich wird oft der Tinnitus auf der operierten Seite durch die elektrische Stimulation reduziert oder verschwindet sogar ganz. Methode In der Klinik für HNO der Medizinischen Hochschule Hannover wurden bislang 49 unilateral ertaubte Erwachsene und vier Kinder mit einem CI versorgt. Allen diesen Kindern wurde ein CI der Firma Cochlear (CI512 oder RE24CA/CP810) implantiert. Eine normgerechte Lautsprachentwicklung liegt bei allen Kindern vor, weitere körperliche sowie kognitive Beeinträchtigungen sind nicht vorhanden.
Die regelmäßigen Nachsorgetermine beinhalteten die Feinanpassung und Kontrolle der technischen Funktionen des CIs, spezielles Hörtraining sowie sprachaudiometrische Messungen im Freifeld und über direkte Koppelung des Sprachprozessors an ein Abspielgerät. Ergebnisse Alle Kinder und das jeweilige soziale Umfeld sind mit dem binauralen Hören und dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Bereits 3 Monate nach der Erstanpassung zeigt sich ein deutlicher Profit mit dem CI. Vergleichende Messungen im Freifeld weisen auf einen binauralen Vorteil hin. Schlussfolgerung Von der Versorgung eines CIs können einseitig ertaubte Patienten merklich profitieren. Ist eine adäquate Nachbetreuung gewährleistet, stellt ein junges Lebensalter hierbei keine Kontraindikation dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.