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CI bei einseitiger Taubheit: Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg?
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Published: | April 15, 2013 |
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Einführung: Untersuchungen haben gezeigt, dass einseitig ertaubte Patienten von einem CI profitieren. Die Praxis zeigt, dass die Hörleistungen individuell sehr unterschiedlich sind. Die vorliegende Studie untersucht, ob der Grad des kontralateralen Hörverlusts oder die Ertaubungsdauer Auswirkungen auf den Hörerfolg haben, um präoperativ individuellere Prognosen treffen zu können.
Methodik: In der laufenden Evaluierung wurden 3 Gruppen gebildet. GR1 (n=22) inkludiert ipsilateral kurz ertaubte Patienten. Der kontralaterale Hörverlust über die Frequenzen 0,125 kHz bis 4 kHz beträgt ≤35 dB HL. GR2 (n=6) bilden kurz ertaubte Patienten, deren kontralateraler Hörverlust >35 dB HL ist. In GR3 (n=9) sind Patienten, die ipsilateral langzeitertaubt sind und deren Hörverlust kontralateral ≤35 dB HL ist. Messungen wurden mit dem Freiburger Test sowie dem HSM-Satztest zum Abschluss der Erstanpassung durchgeführt.
Ergebnisse: Zwischen GR1 und GR2 wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt. Zwischen GR1 und GR3 wurden signifikante Unterschiede bei den Freiburger Zahlen (p=0.012) sowie den Freiburger Einsilbern (p=0.009) und dem HSM-Satztest in Ruhe (p=0,008) festgestellt. Innerhalb GR 3 ist der Hörerfolg bei einer Ertaubungsdauer von 10–15 Jahren deutlich besser als bei einer Dauer von >20 Jahren.
Schlussfolgerung: Die Höhe des kontralateral vorhandenen Hörverlusts hat keine Auswirkungen auf den späteren Hörerfolg. Dagegen ist die Länge der Ertaubungsdauer für prognostische Zwecke geeignet. Erwartungsgemäß haben kurz ertaubte Patienten eine bessere Prognose als langzeitertaubte Patienten. Eine individuelle präoperative Prognose ist anhand anamnestischer Daten nur bedingt möglich.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.