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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Fallbericht: aberranter, transtympanaler Verlauf der A. carotis interna bei einem 7-jährigen Jungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Laura Mühlenberg - Universitätsklinik Bonn, Bonn
  • Wiebke Laffers - Universitätsklinik Bonn, Bonn
  • Andreas Gerstner - Universitätsklinik Bonn, Bonn
  • Friedrich Bootz - Universitätsklinik Bonn, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod471

doi: 10.3205/13hnod471, urn:nbn:de:0183-13hnod4713

Published: April 15, 2013

© 2013 Mühlenberg et al.
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Text

Kasuistik: Ein 7-jähriger Junge klagte über rezidivierend auftretende Otalgie linksseitig. Beschwerden, wie Hörminderung, Tinnitus und/oder Schwindel wurden nicht angegeben.

Otoskopisch zeigte sich ein auf der tympanalen Seite des Trommelfells im unteren-vorderen Quadranten anhaftender weißlicher Plaque/Tumor, der zunächst als Cholesteatomperle gewertet wurde.

Aufgrund der klinischen Befunde stellten wir die Indikation zur Tympanoskopie. Hierbei fand sich eine kugelige, glatte, schleimhautfarbene, pulsierende Raumforderung, die dem Trommelfell anhängt. Es stellte sich eine zirkuläre Knochenschale um den basalen Anteil der Raumforderung herum zum Promontorium hin dar. Die Gehörknöchelchenkette war intakt und frei beweglich und stand nicht im Kontakt mit der Raumforderung. Das runde Fenster war frei. Aufgrund dieses Befundes wurde der Eingriff beendet.

In der anschließend durchgeführten MRT und Angiografie konnte die beschriebene tympanale Raumforderung als aberrante A. carotis interna links ausgemacht werden.

Ein aberranter, transtympanaler Verlauf der A. carotis interna ist eine wichtige Differentialdiagnose tympanaler Raumforderungen, welche unerkannt zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Ursächlich scheint eine Störung der Embryogenese zu sein. Die Inzidenz wird in der Literatur mit bis zu 1% angegeben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.