Article
Die zentrale Rolle statischer Andruckkräfte bei der Stimulation des Runden Fensters
Search Medline for
Authors
Published: | April 15, 2013 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der Direct Acoustic Cochlea Stimulator (DACS, Phonak Acoustic Implants) hat die direkte Stimulation der Cochlea mit einem Piston durch eine Stapedotomie zum Ziel. Eine alternative Vorgehensweise ist die Stimulation des Runden Fensters (RW), wie sie erfolgreich mit anderen Implantaten durchgeführt wird. In der hier vorgestellten Arbeit wird die Möglichkeit der Stimulation des RW mit dem DACS untersucht und welcher Einfluss auf die Stimulationseffizienz und den Aktuator dabei zu erwarten ist.
Methoden: Der maximale equivalente Schallpegel wurde experimentell an frischen humanen Felsenbeinen in Analogie zu dem ASTM Standard (F2504.24930-1) laservibrometrisch bestimmt. Felsenbeine die die ASTM Akzeptanzkriterien erfüllten wurden mit Aktuatoren über eine Prothese mit kugelförmiger Spitze (Ø 0.5 mm) senkrecht zum RW stimuliert. Die axiale, statische Andruckkraft wurde durch Variation der Aktuatorposition in Schritten von 50 μm stetig erhöht und gemessen.
Ergebnisse: Von 30 verwendeten Felsenbeinen erfüllten nur 10 die strengen Kriterien nach ASTM. Die mittlere erzielbare eq. Lautstärke betrug 103–120 eq. dB SPL (@1Vrms) bei Frequenzen ≤4 kHz. Bei höheren Frequenzen (6–10 kHz) fiel die erzielbare eq. Lautstärke auf ca. 90 eq. dB SPL. Die dabei verwendete Kraft (3.90±0.70 mN) war dabei mindesten einen Faktor 10 kleiner als die Bruchlast des RW und die Belastungsgrenze des Aktuators. Die Aktuatoreffizienz wuchs monoton mit der Andruckkraft (0–40 mN), so dass höhere Wirkungsgrade möglich sind.
Schlussfolgerung: Die Schallübertragung auf das RW hängt entscheidend von der statischen Andruckkraft ab. Bei moderaten Andruckkräften erzeugt das DACS PI genügend Lautstärke um moderate und hochgradige sensorineurale Schwerhörigkeiten zu versorgen.
Unterstützt durch: Dieses Projekt wurde durch Phonak Acoustic Implants SA und Advanced Bionics unterstützt
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.