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Cochlea Implantat Versorgung nach unilateraler Ertaubung bei Felsenbeinfraktur eines 5-jährigen Kindes
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung:. In den letzten Jahren wurde der Indikationsbereich für eine Cochlea Implantat Versorgung auf unilateral ertaubte Erwachse, insbesondere nach Traumata oder Hörstürzen erweitert. Diese Art der Versorgung steht auch Kindern offen, um den Nachteil einer einseitigen Ertaubung in schulischer Entwicklung und Alltag soweit als möglich auszugleichen.
Methoden und Ergebnisse: Wir berichten über den Fall eines 5jährigen Mädchens, das sich nach einem Sturz mit einem Tretroller eine unilaterale Felsenbeinlängsfraktur rechts zugezogen hatte. Klinisch fiel ein Spontannystagmus nach links sowie eine Gangunsicherheit auf. Die Fraktur des Felsenbeines zog durch das Promontorium in das Vestibulum hinein. Initial bestand eine Otoliquorrhoe, im weiteren Verlauf persistierte eine Rhinoliquorrhoe. In der weiterführenden audiologischen Diagnostik inklusive einer Click- und frequenzspezifischen BERA fand sich bei Schwellen von 90–100 dB eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit rechts bei Normakusis links. Daher erfolgte zeitnah – vor Beginn einer Fibrosierung in der Cochlea – die Exploration mit Abdeckung der Liquorfistel und simultaner unilateraler Cochlea Implantat Versorgung der rechten Seite. Die vorliegende Fallvorstellung wird die audiologischen Ergebnisse nach Erstanpassung und den weiteren Verlaufes darstellen.
Schlussfolgerung: Die Indikation zu einer unilateralen Cochlea Implantat Versorgung bei einseitig ertaubten Patienten nach Traumata sollte nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern zeitnah abgeklärt werden. Eine Implantation in engem Abstand zum Trauma vermeidet eine intracochleäre Fibrosierung und trägt zur Hörrehabilitation in anspruchsvollen Hörsituationen bei. Dies ist insbesondere für die schulische Entwicklung betroffener Kinder von Bedeutung.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.