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Kochleäre Veränderungen in der Expression von Akt und p-Akt in der Kochlea des Meerschweinchens nach intratympanaler Applikation von Gentamicin
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Die therapeutische Applikation von Gentamicin induziert generell eine Vielzahl verschiedenartiger, zum Teil entgegenlaufender biochemischer Prozesse. Neben Apoptose und resultierendem Zelltod gibt es auch Hinweise auf die gleichzeitige Induktion von Zellprotektionsmechanismen, an denen Proteinkinase B (Akt) beteiligt ist. Ziel der Arbeit war es, durch die Erfassung der räumlichen und zeitlichen Verteilungsmuster von Akt und ihrer aktivierten (phosphorylierten) Form (p-Akt) mehr über diese gentamicin-induzierten Prozesse am Tiermodell zu erfahren.
Methoden: Männlichen Meerschweinchen wurde beidseits 0,1 ml Gentamicin (4 mg/Ohr/Tier) intratympanal (n=24) appliziert. Die Hirnstammpotentiale wurden nach 1, 2 und 7 Tagen gemessen, die Kochleae danach entnommen, fixiert und in Paraffin eingebettet. Durch spezifische Antikörper wurden Akt und p-Akt in Semidünnschnitten lokalisiert und per Computerprogramm für sieben Zelltypen an den drei Versuchszeitpunkten quantifiziert.
Ergebnisse: Die Applikation von Gentamicin führte zu einer Hochregulation der Akt-Expression im Cortischen Organ und in den Spiralganglionzellen. In anderen Regionen, wie Stria vascularis, Ligamentum spirale und Interdentalzellen zeigten sich hingegen keine quantitativen Veränderungen im Akt-Expressionsmuster. Die Expression der phosphorylierten Form, p-Akt, war nur in zwei Zelltypen des Cortischen Organs erhöht, den Deiters Zellen und den Stützzellen. Bei der Gegenüberstellung der beiden Expressionsmuster ließ eine Zunahme des Akt/p-Akt Verhältnisses in inneren und äußeren Haarzellen und in den Spiralganglionzellen belegen.
Schlußfolgerung: Die Befunde legen dar, dass Gentamicin mehr zu einer Hochregulation von Akt im Innenohr führt als zur Steigerung seiner Aktivität. Diesbezüglich werden zellspezifische Unterschiede im Hinblick auf die toxische Wirkung von Gentamicin am Innenohr diskutiert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.