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Sprachverstehen nach Sprachprozessorumversorgung
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Innovationen der Mikrophontechnologie und der Verarbeitungen haben zur Entwicklung leistungsstärkerer und besser auf die individuelle Situation anpassbarer Hörgeräte geführt. Die Herstellerfirmen von Cochlea-Implantaten integrieren diese Technologien in die neueste Generation der Sprachprozessoren und entwickeln neue Kodierungsstrategien. Das erreichte Sprachverstehen ist daher nicht nur vom individuellen Krankheitsverlauf sondern auch vom Versorgungsstand abhängig.
Methoden: In den Jahren 2003 bis 2012 erfolgten 539 Umversorgungsversuche im Implant Centrum Freiburg. Nach Audiometrie mit dem bisherigen Sprachprozessor haben wir einen aktuellen Sprachprozessor angepasst und nach einem Probeintervall von 3 Wochen audiologisch kontrolliert. Die Evaluation des Sprachverstehen erfolgte mit den Freiburger Sprachtests als auch dem OLSA mit und ohne Störgeräusch.
Ergebnisse: Das Sprachverstehen mit aktualisiertem Sprachprozessor steigt im Mittel um 4,7% für Zahlenverstehen, 11,6% für Einsilber und 13,2% Satzverstehen im Störgeräusch. Alle Verbesserungen erreichen das Signifikanzniveau. Aufgrund der guten Ausgangswerte fällt die Steigerung im Satzverstehen in Ruhe und für das Zahlenverstehen scheinbar gering aus. Prognostische Faktoren werden diskutiert.
Diskussion: Aktuelle Sprachprozessoren sind in der Lage, das Sprachverstehen signifikant zu verbessern. Bei bereits sehr gutem Sprachverstehen in Ruhe mit einem älteren Modell eignen sich vor allem Sprachtests im Störgeräusch um Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.