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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Intraoperative Hörschwellenbestimmung bei der transtemporalen Entfernung von Vestibularisschwannomen durch direkte Ableitung am Nervus cochlearis

Meeting Abstract

  • corresponding author Désirée Ehrmann-Müller - Universität HNO Würzburg, Würzburg
  • Robert Mlynski - Universität HNO Würzburg, Würzburg
  • Matthias Scheich - Universität HNO Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Universität HNO Würzburg, Würzburg
  • Wafaa Shehata-Dieler - Universität HNO Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod355

doi: 10.3205/13hnod355, urn:nbn:de:0183-13hnod3558

Published: April 15, 2013

© 2013 Ehrmann-Müller et al.
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Text

Zur Gewährleistung eines Hörerhalts wird bei der Operation von Vestibularisschwannomen ein intraoperatives Monitoring der Funktion des Nervus cochlearis angewandt. In einer früheren Studie konnte gezeigt werden, dass die direkte Ableitung vom Nervus cochlearis über eine Kugelelektrode eine zuverlässige Beurteilung des Hörerhalts bei der Entfernung von Vestibularisschwanommen zulässt.

Von Mai 2011 bis Oktober 2012 erhielten 30 Patienten ein intraoperatives Monitoring des Hörvermögens bei der Exstirpation eines Vestibularisschwannomes. Dabei erfolgte intraoperativ sowohl eine BERA-Messung als auch eine direkte Ableitung am Nervus cochlearis mit einer Kugelelektrode. Um die Spezifität des Monitorings mit der Kugelelektrode zu verbessern, wurde versucht, bis zur Schwelle des Aktionspotentials (AP) des Nervus cochlearis abzuleiten. Diese wurde mit den postoperativen Hörschwellen verglichen.

Eine Ableitung mit der Kugelelektrode direkt am Nervus cochlearis gelang bei 26 der 30 Patienten. Bei zwei Patienten war eine Messung mit der Kugelelektrode auf Grund der engen anatomischen Verhältnisse nicht möglich. Auch wenn ein BERA-Monitoring nicht mehr möglich war (n=4), konnten über die direkte Ableitung mit der Kugelelektrode noch aussagekräftige Antworten zur Beurteilung des postoperativen Hörvermögens erhalten werden. Ein Hörerhalt wurde bei 80,8% der Patienten erreicht. Erste Ergebnisse weisen auf eine Korrelation der mit der Kugelelektrode gemessenen AP-Schwelle am Nervus cochlearis mit der postoperativen Tongehörschwelle hin.

Die Ergebnisse zeigen, dass das intraoperative Hör-Monitoring über die direkte Ableitung vom Nervus cochlearis eine zuverlässige Methode für eine Beurteilung des Hörerhalts darstellt. Bezüglich der AP-Schwellenbestimmung am Nervus cochlearis fanden sich Hinweise auf eine direkte Korrelation zwischen den intraoperativen Schwellen und der tatsächlichen postoperativen Hörleistung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.