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Neurofeedback – ein vielversprechender Ansatz in der Tinnitustherapie?
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Es lässt sich nachweisen, dass bestimmte Eigenschaften der gemessenen oszillatorischen Hirnaktivität mit dem Vorhandensein bzw. der Ausprägung eines Tinnitus assoziiert werden können. Eine Therapie, bei welcher der Patient unter Einsatz von Neurofeedback diese pathologische Hirnaktivität aktiv beeinflusst, könnte folglich die tinnitusbezogene Belastung sowie die Lautheit des Tinnitus reduzieren.
Methoden: Die Studie umfasst 42 Teilnehmer (28 Männer, 14 Frauen) mit chronischem Tinnitus (mind. 1 Jahr), die in drei Gruppen mit jeweils verschiedenen Feedbackkonditionen eingeteilt wurden. Das Trainingsziel in Gruppe 1 (N=14) war die Steigerung des Verhältnisses von Theta- zu Alphaaktivität, in Gruppe 2 (N=12) die Steigerung von Alpha- zu Betaaktivität und in Gruppe 3 (N=16) die Steigerung von Alpha- zu Deltaaktivität. Alle Probanden absolvierten 16 Trainingssitzungen zu jeweils 30 Minuten, die tinnitusbezogene Belastung wurde vor und nach dem Therapieverlauf mit dem Tinnitusfragebogen von Goebel und Hiller gemessen.
Ergebnisse: Einzig in der Alpha/Delta-Trainingsgruppe lässt sich eine signifikante (p<0.05) Verringerung der der tinnitusbezogenen Belastung nachweisen; darüber hinaus verbesserte sich in der Theta/Alpha-Trainingsgruppe der Subscore „Schlafstörungen“ signifikant. In der Alpha/Delta-Trainingsgruppe steigt das Verhältnis der Alpha-/Deltaaktivität über den Trainingszeitraum von 16 Sitzungen für Responder gegenüber Nonrespondern signifikant stärker an. Eine geringe Deltaaktivität sowie ein hohes Alpha/Delta-Verhältnis erwiesen sich als prädiktive Faktoren für einen Therapieerfolg.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Studie lassen insgesamt auf einen Erfolg bringenden Einsatz von Neurofeedback in der Tinnitustherapie hoffen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.