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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Das Tumorstroma als Angriffspunkt für eine neuartige T-Zell-basierte Immuntherapie bei HNO-Tumorpatienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Gerhard Dyckhoff - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Saskia Rösch - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Christel Herold-Mende - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Peter Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod229

doi: 10.3205/13hnod229, urn:nbn:de:0183-13hnod2293

Published: April 15, 2013

© 2013 Dyckhoff et al.
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Text

Eine gegen Stroma-assoziierte Antigene gerichtete T-Zell-basierte Immuntherapie zielt auf die Zerstörung des Tumor-supportiven Mikromilieus ab, ohne welches die Tumorprogression nicht möglich ist. Dieser neuartige Ansatz ist weitgehend unabhängig von Immunescapevarianten, da er sich nicht nur gegen Tumorzellen sondern gegen genetisch stabile normale Zellen richtet.

Die Antigenidentifikation erfolgte an Tumor- und Stromazellen derselben Spender (n=2), die aus Primärzellkulturen von HNSCCs isoliert und deren Proteom mittels automatisierter 2D-Chromatography (PF2D) fraktioniert wurde. Die in diesen Fraktionen enthaltenen mittels T-Zellaktivierungsassays nachgewiesenen immunogenen Proteine wurden über ein Mass Spectrometric Peptide Fingerprinting ermittelt. Für ausgewählte Proteine wurden Peptid-Epitope vorhergesagt, synthetisiert und schließlich deren Immunogenität mit Patientenblut derselben Spender wie auch von unabhänigen Patienten validiert.

Es konnten signifikante T-Zellantworten gegen 24 von 97 Fraktionen detektiert werden. Hieraus ließen sich 22 Tumor-, 13 Tumor- und Stroma- und 4 Stroma-spezifische Antigene identifizieren, die potentielle Antigene für eine therapeutische Nutzung darstellen. Gegen 12 dieser 39 Peptide wurden in weiteren HNSCC-Patienten (n=10) im Gegensatz zu einer gesunden Vergleichskohorte (n=5) signifikante spontane Immunantworten nachgewiesen.

Mithilfe einer neuartigen Porteomics-basierten Methode konnten erstmals immunogene Antigene im Tumorstroma von HNSCC-Patienten identifiziert werden, gegen die sich frequent und tumorspezifisch auch in anderen HNSCC-Patienten spontane Immunantworten richten. Zukünftige funktionelle Studien müssen nun zeigen, ob diese Antigene klinisch relevant sind und ob sie sich für eine Immuntherapie eignen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.