gms | German Medical Science

84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Diagnosestellung des Peritonsillarabszesses bei Kleinkindern

Meeting Abstract

Search Medline for

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod181

doi: 10.3205/13hnod181, urn:nbn:de:0183-13hnod1815

Published: April 15, 2013

© 2013 Schneider et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Von den Patienten mit einem Peritonsillarabszess sind 2,5% Kinder unter 10 Jahren. Die Anamneseerhebung und die klinische Untersuchung sind häufig eingeschränkt durchführbar, was eine zügige Diagnosestellung erschwert.

Anhand von drei Patienten aus unserem klinischen Alltag soll exemplarisch die Diagnostik erläutert werden. Die Patienten waren bei Erstvorstellung zwischen 7 und 15 Monaten alt. Bei zwei der drei Kindern begann die Erkrankung mit einem Infekt, der unter Antibiose mit Amoxicillin/Clavulansäure nicht regredient war. Bei dem dritten Kind bestand eine dolente Schwellung der rechten Halsseite. Keines der Kinder litt unter einer Einschränkung der oralen Nahrungsaufnahme. Nur bei einem der drei Kinder bestand eine Rötung und Vorwölbung des vorderen Gaumenbogens mit akuter Tonsillitis, sodass die Verdachtsdiagnose klinisch rasch gestellt werden konnte. Es erhielt ein MRT in Narkose und im Anschluss die Tonsillektomie. Bei den allen Kindern erfolgte eine Halssonografie, welche bei einem Kind zur Verdachtsdiagnose einer Lymphadenitis colli führte, bei den anderen Kindern aber unauffällig war. Bei den nicht operierten Kindern trat bis zum Folgetag keine Besserung des Befindens ein, sodass ein MRT durchgeführt wurde, wo sich bei beiden ein peritonsillärer Abszess bestätigte. Die Tonsillektomie und Nachsorge verliefen komplikationslos.

Bei Kleinkindern kann ein Peritonsillarabszess auch ohne typische Klinik wie Dysphagie, Kieferklemme, lokale Rötung und Vorwölbung des Gaumenbogens bestehen. Daher sind bei unklarem Befund eine engmaschige klinische Kontrolle und ggf ein MRT zur Diagnoseerhebung wichtig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.