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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Diagnostische Besonderheiten der atypischen Mykobakteriose bei Kindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Cordula M.C. Deichmüller - HNO-Klinik Nordstadtkrankenhaus, Hannover
  • Silke Polsfuss - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Nordstadtkrankenh, Hannover
  • Mechthild Sinnig - Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover
  • Hans-J. Welkoborsky - HNO-Klinik Nordstadtkrankenhaus und HNO-Abteilung Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod173

doi: 10.3205/13hnod173, urn:nbn:de:0183-13hnod1738

Published: April 15, 2013

© 2013 Deichmüller et al.
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Einleitung: Die atypische Mykobakteriose ist eine seltene Erkrankung im Kindesalter. Atypische Mykobakterien treten als Umweltkeime ubiquitär im Boden und in nicht pasteurisierten Milchprodukten auf. Symptome sind eine Lymphknotenschwellung mit begleitender Rötung und teils livider Verfärbung der Haut und gelegentlich Lymphknotenabszesse. Der Erregernachweis erfolgt mittels Direktfärbung, PCR oder Kultur. Histologisch zeigt sich eine epitheloidzellig-granulomatöse Entzündung mit zentralen verkäsenden Nekrosen.

Methoden: Retrospektive Betrachtung der Kinder, die von 1999 bis 2012 wegen einer atypischen Mykobakteriose behandelt wurden. Die diagnostischen und therapeutischen Besonderheiten dieser Erkrankung werden dargestellt.

Ergebnisse:Bei 29 Kindern mit einem Alter von 1 1/12–9 2/12 Jahren (Mittelwert: 3 5/12) wurde in den Jahren 1999–2012 eine atypische Mykobakteriose der zervikalen Lymphknoten diagnostiziert. Alle Kinder wurden operiert. Bei 5 Patienten konnten mikroskopisch säurefeste Stäbchen nachgewiesen werden. Die PCR war in 5 Fällen positiv, der kulturelle Nachweis gelang in19 Fällen, in einem Fall konnte der Subtyp in der PCR aus der Pathologie nachgewiesen werden. In 10 Fällen wurde die Diagnose atypische Mykobakteriose nach der Klinik und dem typischen histologischen Bild sowie nach Ausschluss einer Tuberkulose gestellt.

Schlussfolgerungen: Die Diagnose einer atypischen Mykobakteriose bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen Klinikern, Mikrobiologen und Pathologen. Die Keimisolierung gelingt nicht immer. Ein negatives Ergebnis schließt aber eine atypische Mykobakteriose nicht aus. Die Therapie ist primär chirurgisch. Die Gabe von Tuberkulostatika ist nur in Ausnahmen notwendig. Nach kompletter Entfernung ist in etwa 15% mit einem Rezidiv zu rechnen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.