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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Das Postobstruktionslungenödem

Meeting Abstract

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  • corresponding author Diana Di Dio - Klinikum Stuttgart, Stuttgart
  • Christian Sittel - Klinikum Stuttgart, Stuttgart
  • Christian Grabner - Klinikum Stuttgart, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod009

doi: 10.3205/13hnod009, urn:nbn:de:0183-13hnod0095

Published: April 15, 2013

© 2013 Di Dio et al.
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Hintergrund: Das postobstruktive Lungenödem (POL) ist eine seltene, aber bei HNO-Eingriffen überproportional häufig vorkommende Komplikation. Es imponiert durch eine respiratorische Insuffizienz mit Dyspnoe, rötlich-schaumiges Trachealsekret und Agitation des Patienten. Man unterscheidet 2 Typen. Typ I wird zumeist durch einen Laryngospasmus ausgelöst. Typ II zeichnet sich durch sein Auftreten nach Beseitigung einer chronisch bestehenden Atemwegsobstruktion aus.

Material & Methode: Bei einem 38-jährigen Patienten wurde eine komplexe laryngotracheale Rekonstruktion bei Multilevelstenose ausgeführt. Nach unproblematischer Extubation kam es am 2. postop Tag zu einer raschen Verschlechterung der Atemsituation. Es wurde ein POL vom Typ II diagnostiziert.

Ergebnisse: Eine aktuelle Metaanalyse zeigt, dass das POL mit 34,1% der im Zeitraum von 1973–2005 beschriebenen Fälle bei HNO-Eingriffen vorkam. Somit kommt diese insgesamt seltene Komplikation überdurchschnittlich häufig bei HNO-Patienten vor. Die Inzidenz beträgt 0,1 Prozent. Es besteht eine Häufigkeitsverteilung männlich: weiblich von 4:1.

Schlussfolgerung: Das POL ist ein potentiell lebensbedrohliches Krankheitsbild. Bei zügiger Diagnose sind die Behandlungsmöglichkeiten gut und ein fulminanter Verlauf kann verhindert werden. Deshalb sollten insbesondere in der HNO-Heilkunde tätige Ärzte über die Existenz und die Behandlungsgrundsätze dieses Krankheitsbildes informiert sein, um bei einem Auftreten rasch die korrekte Therapie auf den Weg bringen zu können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.