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Follow-up nach Hörscreening: quo vadis?
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Published: | April 4, 2012 |
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Im Verlauf des Jahres 2011 hat eine Entwicklung stattgefunden, die allen am Follow-up nach nicht bestandenem Hörscreening Beteiligten zu einer besseren Orientierung verhilft. Als Antwort auf die Verunsicherung, die sich aus der Vielzahl der Methoden und Meinungen ergab, hat die Arbeitsgruppe ERA (AGERA, s. www.ag-era.de) der ADANO (Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen, s. www.hno.org/adano) Empfehlungen ausgearbeitet, in denen die für die Praxis relevanten Verfahren aus dem Spektrum der objektiven Hörprüfmethoden genannt werden und die Dokumentation der Ergebnisse in einem standardisiertem Protokoll vorgeschlagen wird (s. www.ag-era.de/documents/Empfehlungen_follow-up_V3.3.pdf). Audiologisches Substrat der Follow-up-Empfehlungen ist die in den letzten Jahren gereifte Einsicht, dass Pädaudiologie und Frequenzspezifität nur begrenzt miteinander vereinbar sind. Das bisher vielfach vorhandene Bestreben, ein vollständiges Audiogramm objektiv bestimmen zu wollen, ist der Erkenntnis gewichen, dass zwei zuverlässige Messwerte besser sind als vier fehlerhafte Schätzungen. Die bewährte Click-BERA wird in Zukunft ihren hohen Stellenwert behalten, für den Tieftonbereich bestehen drei Alternativen, unter denen der Untersucher je nach Ausstattung und Erfahrung die Wahl hat. Neu ist, dass in Zukunft ein Bericht mit detaillierten Angaben zu Wandlern, Messverfahren, Normalwerten, Genauigkeit, Korrekturen und therapeutischen Konsequenzen gefordert wird.