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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Funktionelle Veränderung der Detektion von Tönen im Störschall bei Glycinrezeptor-defizienten Mäusen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Stefanie Buerbank - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen
  • Konstantin Tziridis - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen
  • Holger Schulze - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod372

doi: 10.3205/12hnod372, urn:nbn:de:0183-12hnod3723

Published: April 4, 2012

© 2012 Buerbank et al.
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Eine Funktion efferenter Innervation der Cochlea ist die Beteiligung an der Demaskierung von Tönen im Störschall. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass der Glycinrezeptor (GlyR), einer der wichtigsten inhibitorischen Rezeptoren des zentralen Nervensystems, in efferenten Synapsen der murinen Cochlea vorhanden ist. GlyRα3 ist im adulten Tier die primäre, ligandenbindende Untereinheit.

Hier zeigen wir erstmals, dass der Verlust von GlyRα3 zu veränderter Detektion von Tönen im Störschall führt.

Efferente Rezeptoren wurden bei GlyRα3 +/+ und -/- Tieren mittels qRT-PCR nachgewiesen. Um die Detektionsleistung der Tiere zu untersuchen, wurde die akustische Schreckreaktion bei beiden Gruppen sowohl in Ruhe als auch in weißem Hintergrundsrauschen von 40dB SPL gemessen. Die Beeinflussung (Inhibition) der Schreckreaktion durch tonale Präpulse von 40-60dB SPL wurde bestimmt. Ein Hörverlust wurde hirnstammaudiometrisch ausgeschlossen.

Die Untersuchung anderer Rezeptoren efferenter Innervation auf cDNA Ebene zeigte, dass diese in GlyRα3 -/- Tieren entweder unverändert bleiben, oder hochreguliert werden. Nichtsdestotrotz lassen sich bei Kombination der Teststimuli mit weißem Rauschen Unterschiede in der Präpulsinhibition beobachten, die auf eine herabgesetzte Fähigkeit zur Tondetektion im Störschall bei GlyRα3 -/- Tieren hinweisen.

Unsere Ergebnisse legen eine efferent vermittelte Beteiligung des GlyRs an der Demaskierung von Tönen im Störschall nahe. Diese Aufgabe kann beim Fehlen von GlyRα3 nicht vollständig von anderen Rezeptoren kompensiert werden. Eine Einflußnahme von Komponenten des auditorischen Hirnstamms kann noch nicht ausgeschlossen und muß separat untersucht werden.

Unterstützt durch: Diese Arbeit wurde unterstützt vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF, Projekt E6) am Universitätsklinikum der Universität Erlangen-Nürnberg.