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Die „Sandwich-Knorpelschuh-Technik“ für die totale Ossikelkettenrekonstruktion
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die totale Ossikelkettenrekonstruktion mit passiven Implantaten setzt eine stabile Stapesfußplatte voraus. Im Rahmen von chronischen Entzündungsreaktionen ist eine fragile oder frakturierte Steigbügelfussplatte eine Herausforderung für den Otochirurgen. Wir beschreiben hier eine neue Technik der Rekonstruktion mit Titanprothesen im Falle einer unsicheren Stapesfußplatte.
Methoden: Die hier vorgestellte Technik besteht aus 2 chirurgischen Schritten. Zunächst wird im ersten Schritt ein Knorpelschuh ohne zentrale Perforation benutzt um die Fussplatte zu verstärken oder das ovale Fenster zu verschließen. Zusätzlich wird ein konventioneller Knorpelschuh darübergelegt als „Sandwich“ benutzt, wobei die zentrale Perforation mit einem Silikonplatzhalter versetzt wird. Während der im Intervall nach circa 6 Monaten erfolgenden zweiten Intervention wird der Platzhalter entfernt und eine Totalprothese auf die Neofussplatte positioniert.
Ergebnisse: Die ersten klinischen Ergebnisse dieser Anwendung werden anhand von 7 Patienten dargestellt. In jedem Fall konnte die beschriebene Technik standardisiert und sicher durchgeführt werden. In keinem Fall wurde eine Innenohrfunktionsstörung im Zusammenhang mit dieser Applikation beobachtet. Trotz ungünstiger prognostischer Faktoren bei zugrundeliegenden Tubenmittelohrdysfunktion und massiver Zerstörung des Ossikelkettenapparates kam es postoperativ zu einem signifikanten Hörgewinn.
Schlussfolgerungen: Die hier vorgestellte Technik ist eine sichere und standardisierte Methode zur zweizeitigen Rekonstruktion des Mittelohres bei fragiler oder frakturierter Stapesfussplatte.