gms | German Medical Science

82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Einfluss des individuellen Wachstumsverhaltens der Distorsionsprodukte Otoakustischer Emissionen (DPOAE) auf deren Pegelveränderungen bei geringen Schallleitungsschwerhörigkeiten (SLS)

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Bernhard Olzowy - HNO-Klinik der LMU München, München
  • Christoph Deppe - HNO-Klinik der LMU München, München
  • Peter Kummer - HNO-Klinik der Universität Regensburg, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod428

doi: 10.3205/11hnod428, urn:nbn:de:0183-11hnod4287

Published: April 19, 2011

© 2011 Olzowy et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Durch SLS werden DPOAE stark beeinträchtigt, da sowohl die Anregungstöne bei der Vorwärtstransmission, als auch die OAE bei der Rückwärtstransmission gedämpft werden. DPOAE werden durch eine Anregung des Innenohrs mit zwei Dauertönen evoziert, die sich in Frequenz (f1 und f2) und Lautstärke (L1 und L2) geringfügig unterscheiden. Dabei wird eine optimale Anregung des Innenohrs mit einem exakt definierten Lautstärkeunterschied zwischen den beiden Anregungstönen erreicht, der von leiseren hin zu lauteren Reizpegeln abnimmt (Pegelschere). Liegt eine SLS vor, so erreichen beide Stimulustöne das Innenohr um den gleichen Betrag abgeschwächt, sodass das Innenohr nicht mehr optimal angeregt wird. Die vorgelegten Daten sollen den möglichen Anteil dieses bislang in seiner Bedeutung gering eingeschätzten Mechanismus an DPOAE-Pegelveränderungen durch SLS verdeutlichen.

Methoden: Bei Meerschweinchen wurde durch Einbringen von Kochsalzlösung in das Mittelohr, bei Menschen durch Lageveränderung auf einem Kipptisch eine geringgradige SLS erzeugt. DPOAE (2f1-f2, f1/f2 = 1,2, Meerschweinchen f2=8 kHz, Mensch f2=2 kHz) wurden vor und nach Induktion der SLS gemessen, wobei jeweils für einen festen L2-Wert L1 in kleinen Schritten variiert wurde.

Ergebnisse: Im gezeigten Fall beim Meerschweinchen variierte die Pegelveränderung durch eine SLS von 4 dB bei fixem L2 in Abhängigkeit von L1 zwischen –32 und +9 dB, d. h. dass bei bestimmten Reizpegelkombinationen sogar ein paradoxer Pegelanstieg zu beobachten war. Beim Menschen finden sich bei Kopftieflagerung auf dem Kipptisch vergleichbare Veränderungen.

Schlussfolgerungen: Die Veränderung der DPOAE-Pegel durch SLS hängt viel stärker als bislang vermutet von den Eingangspegeln und dem individuellen Wachstumsverhalten der DPOAE ab.

Unterstützt durch: Promotionsstipendium des Programms Förderung Forschung Lehre der LMU München