Article
Konzept zur Verbesserung des Neugeborenen – Hörscreenings im Freistaat Sachsen aus medizinischer und gesundheitsökonomischer Sicht
Search Medline for
Authors
Published: | April 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Seit 1.1.2009 ist nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) das Neugeborenen-Hörscreening (NHS) bundesweit durchzuführen. In Sachsen wurde nach Gründung dreier NHS-Zentren ein Trackingsystem NHS flächendeckend etabliert.
Methoden: Im Rahmen der Erstellung einer Master Thesis des Studienganges MBA Health Care Management der Dresden International University wurde anhand der Daten für den Zeitraum 1.1.–30.6.2010 die Umsetzung des Stufenkonzeptes in den Direktionsbezirken (DB) Chemnitz und Dresden dargestellt. Unter Einbeziehung der Organisation des NHS in anderen Bundesländern wurde ein Konzept zur Verbesserung des diagnostischen Pfades NHS erarbeitet.
Ergebnisse: Alle 38 klinischen geburtshilflichen Einrichtungen beider DB sind in das NHS-Programm eingebunden. Das vom G-BA geforderte Qualitätsniveau wird mit ca. 90% einem Primärscreening (PS) zugeführter Neugeborener (11268/12622) noch nicht erreicht. Der Anteil auffälliger Befunde (PS) lag bei 5,5%, für Risikokinder bei 9,5%. Erforderliche Schulungen und qualitätssichernde Maßnahmen können kostenbedingt nur unzureichend durchgeführt werden, da die Overhead–Kosten von den Kostenträgern nicht finanziert werden. Neben der notwendigen Strukturfinanzierung ist dabei die Übernahme der Sach- und Personalkosten für das NHS in Sachsen ungeklärt.
Schlussfolgerungen: Für ein qualitätsgesichertes NHS sind die Etablierung einer Qualitätskultur sowie ein Qualitätsmanagement essentiell. Die Prozessqualität wird durch die Qualifikation des Untersuchers und ein überregionales Tracking determiniert. Neben einer engeren Vernetzung der NHS-Zentren sollte das NHS im Landesrecht verankert und die Koordination von Früherkennungsmaßnahmen angeborener Erkrankungen unter Einbindung des NHS gebündelt werden.