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Langzeitergebnisse nach endonasaler mikrochirurgischer Dekompression des Nervus opticus
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Frakturen oder Kontusionen im Canalis opticus können zu mannigfaltigen Schäden führen. Neben einer Abscherung des Nerven sind dies Oedeme oder Hämatome. Folge ist ein Visusverlust und/oder eine Gesichtsfeldeinschränkung.
Methoden: 30 Patienten, bei denen wegen eines posttraumatischen Visusverlustes eine endonasale mikrochirurgische Dekompression des N. opticus durchgeführt wurde, wurden nachuntersucht. Präoperativ erfolgte eine Visusbestimmung,eine Beurteilung des Augenhintergrundes und des Gesichtsfeldes, sowie eine Computertomographie und eine Kernspintomographie.
Ergebnisse: Eine präoperative Visusbestimmung war bei 24 Patienten möglich, 6 Patienten waren nach schwerem Schädelhirntrauma komatös. Der präoperative Visus betrug 0,12. Alle Patienten wiesen einen Afferenzdefekt bei der Ableitung der VEP auf sowie eine Abblassung der Papille.
Der postoperative Visus betrug bei Patienten, bei denen die Dekompression innerhalb von 8 Stunden posttraumatisch erfolgte, 0,83, bei Patienten, bei denen die Operation länger als 8 Stunden posttraumatisch durchgeführt wurde 0,37 (p < 0,05). In der Langzeitbeobachtung erwiesen sich die postoperativen Visuswerte und die Gesichtsfeldwerte stabil.
Schlussfolgerungen: Die Opticusdekompressionsoperation ist eine wirksame Behandlung bei posttraumatischem Visusverlust mit und ohne Einschränkung des Gesichtsfeldes, wobei sie möglichst innerhalb von 8 Stunden posttraumatisch durchgeführt werden sollte. Ein CT zeigt knöcherne Defekte, ein MRT Ödeme bzw. Hämatome im Opticuskanal. Problematisch ist die präoperative Diagnostik bei komatösen Patienten, bei denen eine Visusbestimmung nicht möglich ist; die OP-Indikation beruht dann auf den bildgebenden Untersuchungen und dem Nachweis eines Afferenzdefektes.