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Experimentelle Untersuchung zum Einfluss der positiven Gz-Beschleunigung auf das menschliche Hören
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Als wesentliche Ursache einer Funktionsstörung des Innenohres wird die Minderdurchblutung mit einhergehendem Sauerstoffmangel angesehen, insbesondere bei der Ätiologie der lärmbedingten Schwerhörigkeit und bei einigen Formen des Hörsturzes. Ziel dieser Pilotstudie war die Überprüfung des Einflusses einer beschleunigungsinduzierten stagnierenden Hypoxie auf das menschliche Hören.
Methoden: Diese Pilotstudie wurde auf der Hochleistungshumanzentrifuge der Abt. Flugphysiologie des Flugmedizinischen Institutes der Luftwaffe in Königsbrück durchgeführt. Unter ansteigender positiver Beschleunigung in der Kopf-Fuß-Achse (Gz) in vier Stufen von max. 5 g wurden Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) im Frequenzbereich (f2) von 0,5 bis 4 kHz abgeleitet sowie eine Tympanometrie durchgeführt.
Ergebnisse: Die DPOAE-Pegel von 8 gesunden männlichen Probanden waren um 5–10 dB in allen Frequenzbereichen ab einer positiven Gz-Beschleunigung von 3 g reduziert. Die Minderung der DPOAE-Amplitude war im tieffrequenten Bereich (1–2 kHz) stärker ausgeprägt als in den höherfrequenten Anteilen (3–4 kHz). Die Tympanometrie zeigte ebenfalls einen beschleunigungsabhängigen Anstieg der Impedanz ab 3 g.
Schlussfolgerungen: Die positive Gz-Beschleunigung hat einen Einfluss auf die Funktion des Mittel- und Innenohres. Um den durchblutungsbedingten Anteil dieses Effektes von der veränderten Mechanik des Ohres trennen zu können, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Hierbei könnte die cerebrale Minderperfusion z.B. durch Anwendung einer Anti-G-Schutzhose kompensiert werden.