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Spontane Rhinoliquorrhoe: Diagnostik bei vorderen Schädelbasisläsionen
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Die spontan auftretende Rhinoliquorrhoe ohne erkennbare Ursache wie Trauma, Neoplasie oder vorausgegangene NNH-OP wird häufig als allergische oder vasomotorische Rhinitis verkannt. Der Nachweis einer oft intermittierenden oder lageabhängigen Liquorrhoe und die präoperative Topodiagnostik der eigentlichen Fistelstelle bereiten heute noch Probleme.
Patienten und Methoden: Im Zeitraum 1996-2007 wurde in unserer Klinik bei 5 Patienten eine spontane Rhinoliquorrhoe laborchemisch und radiologisch nachgewiesen und der Defekt der vorderen Schädelbasis operativ verschlossen. Anhand unseres Patientenkollektivs möchten wir die diagnostische Kaskade beim Verdacht auf spontane Rhinoliquorrhoe erläutern.
Ergebnisse: Bis zur Diagnosesicherung und Vorstellung in unserer Klinik vergingen zwischen 6 Wochen und 13 Monate in denen die Patienten meist mit topischen Kortikoiden oder Antihistaminika behandelt worden waren. Die Diagnose Rhinoliquorrhoe gelang mit dem qualitativen Nachweiß von β-Transferrin oder β-Trace-Protein (Prostaglandin-D-Synthetase) im Nasensekret. Die genaue topographische präoperative Lokalisation der Fistel konnte durch eine CT und MRT erbracht werden.
Schlussfolgerung: Neben der laborchemische Bestimmung des β-2-Transferrin als Nachweiß einer Rhinoliquorrhoe steht der kostengünstigere und schnellere Nachweiß des β-Trace-Protein (Prostaglandin-D-Synthetase) zur Verfügung. Die präoperative topographische Lokalisation des Defektes der vorderen Schädelbasis gelingt zuverlässig non invasiv mit Dünnschicht-CT und einer T2-gewichteten MRT-Untersuchung. Zur intraoperativen Lokalisation kann eine intrathekale Applikation von Natrium-Fluoreszein eingesetzt werden.