gms | German Medical Science

GMDS 2014: 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. - 10.09.2014, Göttingen

Lebensqualität bei Partnerinnen von Prostatakrebs-Patienten

Meeting Abstract

  • N. Eisemann - Universität Lübeck, Lübeck
  • A. Waldmann - Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, UKSH Cam-pus Lübeck, Lübeck
  • V. Rohde - Praxis für Urologie, Bad Schwartau
  • A. Katalinic - Universität Lübeck, Lübeck; Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, UKSH Cam-pus Lübeck, Lübeck

GMDS 2014. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Göttingen, 07.-10.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocAbstr. 63

doi: 10.3205/14gmds196, urn:nbn:de:0183-14gmds1969

Published: September 4, 2014

© 2014 Eisemann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung und Fragestellung: Eine Prostatakrebs-Diagnose und die darauf folgende Behandlung verändert nicht nur das alltägliche Leben des Patienten selbst, sonders auch das von engen Bezugspersonen. Partnerinnen leiden oft sogar stärker unter psychologischem Stress als der Patient. In dieser Analyse wird die Lebensqualität (LQ) von Partnerinnen nach der Krebsdiagnose über die Zeit und mögliche Prädiktoren auf die LQ beschrieben.

Material und Methoden: In einer prospektiven multizentrischen Studie in Deutschland, der Prostate Cancer, Sexuality, and Partnership (ProCaSP) Studie, wurden 293 Patienten mit lokalem Prostatakrebs und ihre Partnerinnen rekrutiert. An fünf Zeitpunkten während der zweijährigen Nachverfolgungszeit nach der Diagnose wurden neben der LQ (EORTC QLQ-C30) persönliche, soziale und krebsbezogene Gesundheitsfaktoren sowie Adaptions- und Coping-Faktoren erhoben. Fehlende Werte wurden mit multipler Imputation berücksichtigt, wodurch eine Verkleinerung der Stichprobe um 55% verhindert werden konnte. Zur Analyse von möglichen Prädiktoren auf die LQ der Partnerinnen wurden gemischte Modelle verwendet.

Ergebnisse: Die Prostatakrebs-Diagnose fiel mit einem Tief in der LQ der Partnerinnen zusammen und besserte sich im Verlauf. Insgesamt hing die LQ der Partnerinnen vor allem vom zeitlichen Abstand zur Diagnose, der eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit, und der Partnerschaftsqualität ab.

Diskussion: Die Beobachtung, dass sich die durchschnittliche LQ innerhalb von drei Monaten nach der Diagnose verbesserte, kann den betroffenen Partnerinnen Anlass zu Zuversicht und Hoffnung geben. Die identifizierten wichtigsten Prädiktoren für die LQ der Partnerinnen sind potentiell durch Interventionen beeinflussbar. Um spezielle Zielgruppen mit besonderem Bedarf an Unterstützung und passenden Interventionen zu bestimmen, ist weitere Forschung nötig.


Literatur

1.
Eisemann N, Waldmann A, Rohde V, Katalinic A. Quality of life in partners of patients with localised prostate cancer. Quality of Life Research. 2013