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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

VMobile – mobile Visite mit der elektronischen Patientenkurve

Meeting Abstract

  • Bastian Bleisinger - Friedrich Alexander Universität, Erlangen
  • Frank Hemer - Friedrich Alexander Universität, Erlangen
  • Stefan Skonetzki-Cheng - Friedrich Alexander Universität, Erlangen

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds458

doi: 10.3205/11gmds458, urn:nbn:de:0183-11gmds4585

Published: September 20, 2011

© 2011 Bleisinger et al.
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Ausgangslage und Problemstellung: Vor der Einführung der mobilen Visite mit der elektronischen Patientenkurve VMobile hatte das UK Erlangen die typischen Probleme bei der Dokumentation und Arbeit mit der papierbasierten Patientenkurve: zahlreihe Medienbrüche bei der Dokumentation; Informationen werden doppelt oder dreifach dokumentiert; es werden hohe Suchzeiten für die Akten und Befunde gemessen; Informationen sind nicht am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Form verfügbar; die dokumentierten Informationen sind unvollständig und zum Teil einfach falsch; die Papierkurve ist nur ein einziges Mal auf der gesamten Station verfügbar; Befunde und andere Berichte sind unsortiert und nicht auf dem aktuellsten Stand etc.

Lösung und Software: Die Lösung dieser Probleme bestand in der Entwicklung und Implementierung von VMobile. Durch VMobile können alle Funktionalitäten in der Patientenkurve und der angeschlossenen Dokumentation elektronisch abgebildet werden. Eine Dokumentation ist über speziell für den mobilen Einsatz ausgerichtete Benutzeroberflächen sowohl Online als auch Offline möglich. Es besteht jederzeit innerhalb von VMobile die Möglichkeit auf Informationen anderer Systeme im Krankenhaus zuzugreifen – bspw. Laborwerte, Radiologiebefunde oder Informationen aus der Mikrobiologie. Dazu muss der Anwender VMobile nicht verlassen. In VMobile wird zudem die komplette Dokumentation der Pflege getätigt. Dazu gehören beispielsweise das sehr komplexe Thema der Bilanzierung, die Dokumentation pflegerischer Maßnahmen, die Erfassung der Kost, des Gewichts oder der Schmerzen.

Ergebnis: Durch die Einführung von VMobile konnten am UK Erlangen vor allem Zeiteinsparungen durch den Wegfall von Suchzeiten erzielt werden. Der Akt der Visite wurde durch VMobile nicht messbar schneller, aber – im Gegensatz zu allen bisherigen Versuchen die Visite zu unterstützen – auch nicht langsamer. VMobile ermöglicht Kosteneinsparungen durch die Eliminierung der Papierdokumentation und Einsparung von Materialkosten. Zudem können (noch nicht quantifizierte) Einsparungen in der Archivierung erzielt werden. Die wichtigsten Auswirkungen von VMobile zeigten sich durch eine Steigerung der Behandlungsqualität. Für die Behandlung relevante dokumentierte Informationen sind jetzt überall und zu jederzeit vollumfänglich verfügbar. Diese Informationen sind zudem lesbar, korrekter und vollständiger als bei der papierbasierten Patientenkurve. Die elektronische Dokumentation ermöglicht zudem erstmals echte Entscheidungsunterstützung, bspw. bei der Medikation.

Zusätzliche und ausführlichere Informationen gibt es unter: http://www.ssk.med.uni-erlangen.de/de/forschung/mobilevisite/vmobile.