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Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei zehnjährigen Schulkindern
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Published: | September 20, 2011 |
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Einleitung: Im Rahmen des Projektes Beobachtungsgesundheitsämter wurden in mehreren Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs Elternangaben zu Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Viertklässlern erhoben.
Material und Methoden: In Querschnittsuntersuchungen wurden die Eltern von Viertklässlern gebeten, einen Fragebogen zur Gesundheit ihres Kindes auszufüllen. Die Fragen zu Lebensmittelunverträglichkeiten lauteten: "Gibt es Nahrungsmittel, die Ihr Kind nicht verträgt?" und "Wenn ja, markieren Sie bitte, auf welche Nahrungsmittel Ihr Kind mit welchen Beschwerden reagiert!" (Antwortkategorien waren: Zitrusfrüchte, Tomaten, Nüsse, Eier, Milchprodukte, sonstige Lebensmittel sowie die Beschwerden: Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag, Verschlechterung von Neurodermitis, Nesselsucht, Brennen an Mund und Lippen, Asthma, andere Beschwerden.) Mehrfachangaben waren möglich. Die maschinenlesbaren Fragebögen wurden anonymisiert und von den Beobachtungsgesundheitsämtern an das Landesgesundheitsamt in Stuttgart geschickt, wo sie maschinell gelesen und mit Hilfe von SAS-Programmen ausgewertet wurden.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der untersuchten Kinder lag bei zehn Jahren. In der Untersuchung 2008/09 gaben die Eltern von 8 % aller Kinder an, dass ihr Kind eine Allergie gegen Nahrungsmittel habe oder hatte. Bei den angegebenen Beschwerden, die bei Lebensmittelallergien/-unverträglichkeiten auftreten, stehen Hautausschlag, Bauchschmerzen (jeweils 5%), Durchfall (3%) und „Brennen an Mund und Lippen“ (3%) im Vordergrund. Die am häufigsten angekreuzten Lebensmittel waren Zitrusfrüchte (4%) und Milchprodukte (3-4%)
Betrachtet man die Muster der Beschwerden in Abhängigkeit von den Le-bensmitteln, traten Bauchschmerzen und Durchfall beim Verzehr von Milchprodukten am häufigsten auf, wobei diese Symptome auch durch Infektionen bedingt sein könnten. Hautausschlag und „Brennen an Mund und Lippen“ wurden im Zusammenhang mit dem Verzehr von Zitrusfrüchten am häufigsten angegeben.
Schlussfolgerungen: Ähnliche Ergebnisse wurden schon in vorangegangenen Untersuchungen bei Viertklässlern in den Jahren 2002/03 und 2004/05 beobachtet. Im zeitlichen Vergleich waren kaum Unterschiede zwischen den Querschnittsuntersuchungen 2002/03, 2004/05 und 2008/09 in Bezug auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei zehnjährigen Schulkindern zu beobachten.