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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Revision des Burnout-Konstrukt: Untersuchungen zum Burnout bei Ärzten und Soldaten

Meeting Abstract

  • Lucia Jerg-Bretzke - Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm
  • Maxi Braun - Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm
  • Petra Beschoner - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie III, Ulm
  • Carlos Schönfeldt-Lecuona - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie III, Ulm
  • Roland Freudenmann - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie III, Ulm
  • Harald Traue - Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm
  • Vladimir Hrabal - Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds576

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Published: September 6, 2007

© 2007 Jerg-Bretzke et al.
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Einführung: Ärzte und Soldaten sind Berufsgruppen, die ein hohes Risiko für Burnout aufweisen.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Faktorenstruktur des Burnout anhand einer Stichprobe aus Ärzten und Soldaten neu zu untersuchen.

Methodik: In zwei Studien wurden an beiden Berufsgruppen soziodemographische Daten, das Maslach-Burnout-Inventar (MBI) und die Subjektive Gesundheitsnote erhoben. Das MBI wurde jeweils an die Arbeitsbedingungen von Ärzten und Soldaten angepasst. Die Auswertung des MBI wurde an 20 vergleichbaren Items durchgeführt und die Subskalen berechnet. Zwei Fragen wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse: Die Faktorenanalyse für Ärzte ergab 3 Faktoren, bei den Soldaten entstanden 6 Faktoren, die dem Inhalt nach die ursprünglichen 3 Faktoren jeweils in zwei Faktoren spalteten.

T-Tests zeigten in allen Skalen signifikante Unterschiede zwischen den beiden Berufsgruppen.

Burnout korrelierte mit Alter, Rang und subjektiver Gesundheit in beiden Stichproben signifikant, aber teilweise unterschiedlich.

Diskussion: Die Faktorenstruktur der Ärztestichprobe entspricht dem Konzept von Maslach. Bei Soldaten trennen sich die 3 ursprünglichen Dimensionen in jeweils eine allgemeine Einstellung und den Umgang mit Kameraden. Dieses Ergebnis deutete darauf hin, dass es sinnvoll sein könnte, in den 3 herkömmlichen Skalen die allgemeine Dimension (Einstellung) von der konkreten Dimension (Handeln) zu trennen, vor allem bei Berufen, die in nicht sozialen Bereichen arbeiten.

Die Ergebnisse der T-Tests zeigen, dass die Ärzte zwar höhere Werte auf der Skala der allgemeinen Depersonalisation haben, aber im Umgang mit ihren Patienten weniger abgestumpft sind als die Soldaten mit ihren Kameraden.

Die Korrelationen ergaben einen klaren Zusammenhang, zwischen Gesundheit und Burnout: je ausgebrannter und in ihrer Leistung sie sich eingeschränkt erleben, desto schlechter die subjektive Bewertung ihrer Gesundheit.


Literatur

1.
Maslach C, Jackson SE. Maslach Burnout Inventory. Research Edition (1986). Consulting Psychologist Press. Palo Alto.