gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

OID - Object Identifier für das deutsche Gesundheitswesen

Meeting Abstract

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  • Sylvia Thun - DIMDI, Köln
  • K. Heitmann - HL7 Benutzergruppe in Deutschland e.V., Köln, Deutschland
  • H.P. Dauben - DIMDI, Köln

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds454

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2005/05gmds370.shtml

Published: September 8, 2005

© 2005 Thun et al.
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Die eindeutige Bezeichnung und Benennung von Objekten, Dokumenten und Konzepten ist eine Voraussetzung für den Austausch von Informationen. Dabei steigt das Problem der Kommunikation je unpersönlicher der Informationsaustausch stattfindet. Findet der Datenaustausch auf elektronischem Wege statt, so fehlt das Korrektiv der beteiligten Personen und die Gefahr einer Fehlinterpretation der Daten steigt nochmals an.

Das Object-Identifier (OID) System, ein durch ISO/IEC 9834/1 normierte weltweit eindeutige Kennzeichnung von Objekten, soll diesem Problem entgegenwirken. Durch die Zuordnung eindeutiger Bezeichner zu einem Begriff und einer ergänzenden Begriffsbeschreibung wird die Harmonisierung bei der Begriffsverwendung wesentlich verbessert. Dieser Effekt wird bei zunehmendem Bekanntheitsgrad noch deutlich stärker werden.

Für das Gesundheitswesen werden von verschiedenen Organisationen, wie HL7, DICOM, SCIPHOX, OFFIS und der KBV entsprechende OID vergeben. Um diese Aktivitäten im Sinne der Gesundheitstelematik zu bündeln und damit die Interoperabilität zu unterstützen, ist es notwenig, dass eine zentrale Stelle die Verwaltung und Pflege der OID für das Gesundheitswesen übernimmt.

Ein zentrales Register sichert ab, ob Entitäten bereits eine (weltweite) OID haben. Nur so können Duplikate vermieden werden. Eine öffentlich zugänglich gemachten Suchoberfläche bietet Überblick über vergebene OID, deren Bezeichnung und Beschreibung und liefert Kontaktadressen.

Die Zuweisung für neue OID erfolgt dabei nach bestimmten Regeln, der „Guten Praxis bei der Vergabe und Nutzung von OID“.

  • Die Struktur der OID repräsentiert für Dritte keine Hierarchie oder Klassifikation. Sie stellt ausschließlich den Verweis auf eine Beschreibung dar.
  • Im OID-System werden die OID unterhalb des Zweiges Organisationen von den Organisationen unter Wahrung der Einmaligkeit selbst verantwortlich vergeben.
  • Einmal zugewiesen, wird eine OID niemals zurückgenommen und bleibt ein gültiger Bezeichner für dasselbe Objekt.
  • Die vergebende, für die Singularität der OID verantwortliche Stelle überprüft inhaltlich die OID Anforderung und schlägt bei Bedarf zu verwendende, bereits existierende OID als Alternative vor.
  • Eine Organisation soll keine OID ausgeben für Objekte, die auch außerhalb der Organisation genutzt werden können. Diese müssen über die zentrale OID-Registratur für Deutschland registriert werden.

Das DIMDI wird die zentrale Auskunfts- und Registrierungsstelle für OID im Bereich des deutschen Gesundheitswesens {1 2 276 0 76} aufbauen und die entsprechende OID-Baumstruktur verwalten. Damit wird nicht nur die Unabhängigkeit von eventuellen wirtschaftlichen Interessen gewährleistet sondern auch sichergestellt, dass das System in existierende oder geplante elektronische Strukturen der Kommunikation von staatlicher Seite aus integriert werden kann.