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Digitale Arzt-Patienten-Kommunikation: Eine Lehreinheit für die medizinische Ausbildung
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Published: | November 24, 2017 |
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Hintergrund: Längst suchen chronisch Erkrankte, KrebspatientInnen [1] oder PatientInnen mit seltenen Erkrankungen [2] in sozialen Netzwerken nach Informationen, Kontakten zu gleich Erkrankten und Unterstützung unterschiedlichster Art. MedizinerInnen vernetzen sich untereinander und rekrutieren PatientInnen für Forschungsprojekte. Obwohl ärztliche Gesprächsführung verpflichtend in die kompetenzorientierte medizinische Lehre aufgenommen wurde, ist die digitale Professionalität hier bisher kein Ausbildungsinhalt.
Ziel: Ziel der Arbeit ist die Entwicklung, Durchführung und Evaluation einer Lehreinheit zum sicheren Verhalten und angemessenen Kommunizieren in sozialen Netzwerken.
Methode: Nach systematischer Literaturrecherche [3], einem Pilotprojet und einer Bedarfsumfrage bei Studierenden und Lehrenden wurden Lehrinhalte zu folgenden vier Themenbereichen der digitalen Kommunikation entwickelt:
- 1.
- sicheres Verhalten
- 2.
- ärztliche Beratung
- 3.
- Kommunikation mit unterschiedlichen Personengruppen
- 4.
- Einsatz im Behandlungsverlauf
Ergebnis: Die Veranstaltung beinhaltet für jedes Themengebiet eine abgeschlossene Lehreinheit über drei Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Mit Kurzvorträgen und Kleingruppendiskussionen werden Wissensbereiche vermittelt. Die praktischen Fertigkeiten üben Studierende durch Simulationen von Kommunikationssequenzen in sozialen Netzwerken. Dazugehörige Abschlussprüfungen und Kursevaluationen existieren.
Fazit: Bisher lernen Studierende nicht, soziale Netzwerke im Behandlungsverlauf angemessen einzusetzen. So bleiben Chancen zur Kommunikation zwischen MedizinerInnen, PatientInnen und Angehörigen ungenutzt. Mit dieser national ersten Lehreinheit zur digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation werden hierzu Basiskompetenzen ausgebildet.
Die Lehreinheit ist Teil des Curriculums „Medizin im digitalen Zeitalter“ und wird vom Stifterverband und der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.
Literatur
- 1.
- Sugawara Y, Narimatsu H, Hozawa A, Shao L, Otani K, Fukao A. Cancer patients on Twitter: a novel patient community on social media. BMC Res Not. 2012;5(1):699. DOI: 10.1186/1756-0500-5-699
- 2.
- Castillo-Esparcia A, López-Villafranca P. Communication strategies employed by rare disease patient organizations in Spain. Ciênc Saúde Coletiva. 2016;21(8):2423-2436. DOI: 10.1590/1413-81232015218.19852015
- 3.
- Hollinderbäumer A, Hartz T, Ückert F. Lehre 2.0 - Wie werden Social Media und Web 2.0 in die medizinische Ausbildung eingebunden?? Ein systematischer Literaturüberblick. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(1):Doc14. DOI: 10.3205/zma000857