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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Eine Chance zur Nachwuchsgewinnung in der Chirurgie – Aspekte zur professionellen Sozialisation im Rahmen der Famulatur

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Katrin Werwick - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany
  • Philipp Stieger - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Fakultät, Würzburg, Germany
  • Sarah König - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Fakultät, Würzburg, Germany
  • Felix Walcher - Universitätsklinikum Magdeburg der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany
  • Anke Spura - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany
  • Rüdiger C. Braun-Dullaeus - Universitätsklinikum Magdeburg der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany
  • Marc Gottschalk - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany
  • Frank Meyer - Universitätsklinikum Magdeburg der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc054

doi: 10.3205/17gma054, urn:nbn:de:0183-17gma0549

Published: November 24, 2017

© 2017 Werwick et al.
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Text

Hintergrund/ Zielsetzung: In den chirurgischen Fächern ist seit Jahren ein Nachwuchsmangel festzustellen. Es wird eine Stärkung der Betreuung während der praktischen Phasen des Medizinstudiums zur Steigerung der Attraktivität des Faches empfohlen, dabei nimmt die Famulatur als erste ärztliche Tätigkeit eine besondere Stellung ein. Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung der Famulatur für die spätere Wunschdisziplin bei Famulierenden zu untersuchen.

Methoden: Es wurden Studierende der Medizinischen Fakultät Magdeburg zu vier verschiedenen Zeitpunkten im klinischen Studienabschnitt (nTotal=373) mit Fragebögen befragt. Hierzu wurden Fragen zu fünf Themenblöcken anhand einer 5-stufigen „Likert-Skala“ von 1 bis 5 (trifft „außerordentlich“ bis „gar nicht“ zu) eingeschätzt. Die Ergebnisse wurden statistisch hinsichtlich chirurgischer Orientierungen analysiert.

Ergebnisse: Die Famulatur hat eine große Bedeutung für die Entwicklung eines Studierenden. Medizinstudierende nutzen die Famulatur, um gezielt Fächer, die für ihre spätere Weiterbildung in Frage kommen, kennenzulernen. Eigene und besonders auch fremde Einschätzungen einer Klinik oder von Ausbildern beeinflussen die Entscheidung zu Famulaturfach und -ort. Studierende erwarten Einblick und praktische, auch interdisziplinär geprägte Mitarbeit in einem Famulaturfach. Aus Sicht der Studierenden beeinflussen die Erfahrungen in der Famulatur in den chirurgischen Fächern eine spätere Weiterbildungspräferenz für operative Fächer und sind somit ein relevanter Prädiktor.

Schlussfolgerung: Intensive Lehre im Spannungsfeld der Famulatur ist hinsichtlich einer späteren chirurgischen Weiterbildung wirksam. In diesem Sinne können bspw. Vorbereitungsseminare zur Famulatur durch Verbesserung des Praktikumerlebens zu einer Verstärkung des prägenden Effekts einer Famulatur beitragen. Dies wird von Studierenden attraktivitätssteigernd wahrgenommen und kann so einen Wunsch, in einem chirurgischen Fach tätig zu werden, bereits im Studium stärken.