gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wie können praktische Fertigkeiten in der körperlichen Untersuchung optimal innerhalb eines engen Zeit- und Kostenrahmens vermittelt werden?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Achim Jerg - Ulm, Deutschland
  • Astrid Horneffer - Ulm, Deutschland
  • Wolfgang Öchsner - Ulm, Deutschland
  • Harald C. Traue - Ulm, Deutschland
  • Lucia Jerg-Bretzke - Ulm, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFL-30-582

doi: 10.3205/16gma329, urn:nbn:de:0183-16gma3293

Published: September 5, 2016

© 2016 Jerg et al.
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Outline

Text

Fragestellung: Etliche Publikationen belegen, dass Medizinstudierende - z.B. im Praktischen Jahr - eklatante Defizite in der körperlichen Untersuchung aufweisen [1]. Neben Zeit- und Kostendruck der ärztlichen Dozierenden wird oft eine praxisferne Ausbildung mit wenig kritischer Rückmeldung an die Medizinstudierenden als Ursache angeführt [2], [3]. Doch wie lässt sich dieser Entwicklung innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen entgegentreten?

Methoden: Ausgehend von den vier Einflussfaktoren des Lernens (Anwesenheit, Angst/Stress, Motivation, Lehrmethode) nach Spitzer wurde eine ausführliche pubmed-Literaturrecherche durchgeführt [4]. Besonders berücksichtigt wurden rund 40 Publikationen die sich mit der Vermittlung praktischer Fertigkeiten (v.a. im medizinischen Umfeld) befassten. Diese wurden analysiert um eine „ideale“ Lehrform abzuleiten.

Ergebnisse: Neben den erwarteten Aspekten (bspw. geringes Angst-/hohes Motivationslevel) zeigte sich die Bedeutung der „Lehre auf Augenhöhe“ die frei von Zeitdruck stattfindet. Darüber hinaus ist eine Reduktion der kognitiven Belastung der Studierenden essentiell für den Lernerfolg [5]. Übertragen auf die körperliche Untersuchung bedeutet dies: Konzentrierung der Lehre auf Basisfertigkeiten sowie deren kritische Kontrolle.

Diskussionsgrundlage: Zur Realisierung des Beschriebenen wollen wir verschiedene Ansätze vorstellen. Grob lassen sich unsere Ideen unterteilen in:

1.
Didaktische Erweiterungen der universitären Untersuchungskurse (z.B. Audiopodcasts, E-Learning mit Videos/Streams)
2.
Untersuchungskurs 2.0 (Einsatz studentischer Tutoren/-innen, die als Dozierende fungieren und vorab speziell geschult werden)
3.
ergänzendes individuelles Training bzw. Mentoring-System
4.
stufenweiser Einbau von z.B. Simulatoren, Modellpatienten

Die einzelnen Lösungsansätze werden in detaillierter und medial aufbereiteter Form im Vorfeld der GMA-Jahrestagung präsentiert und dienen als Diskussionsgrundlage.


Literatur

1.
Krautter M, Diefenbacher K, Koehl-Hackert N, Buss B, Nagelmann L, Herzog W, Jünger J, Nikendei C. Short communication: final year students' deficits in physical examination skills performance in Germany. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2015;109(1):59–61. DOI: 10.1016/j.zefq.2015.01.003 External link
2.
Daelmans HE, Hoogenboom RJ, Donker AJ, Scherpbier AJ, Stehouwer CD, van der Vleuten CP. Effectiveness of clinical rotations as a learning environment for achieving competences. Med Teach. 2004;26(4):305–312. DOI: 10.1080/01421590410001683195 External link
3.
Howley LD, Wilson WG. Direct observation of students during clerkship rotations: a multiyear descriptive study. Acad Med. 2004;79(3):276–280. DOI: 10.1097/00001888-200403000-00017 External link
4.
Spitzer M. Was Lernen beeinflusst. In: Spitzer M (Hrsg). Lernen. Berlin: Spektrum Akademischer Verlag; 2011. S.139
5.
van Merriënboer JJ, Sweller J. Cognitive load theory in health professional education: design principles and strategies. Med Educ. 2010;44(1):85–93. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03498.x External link